Von: mk
Bozen – Ab dem 15. Dezember gilt die Impfpflicht im Bildungsbereich sowie in der Kleinkindbetreuung. “Wie bereits bei der Impfpflicht in den Gesundheitsberufen kommen erhebliche personelle Schwierigkeiten zu Tage, die Leidtragenden sind wieder einmal Kinder, Jugendliche und die Eltern”, sagt Maria Elisabeth Rieder, Landtagsabgeordnete vom Team K.
Tagesmütter, Kleinkindbetreuerinnen, Kindergärtnerinnen, Lehrpersonen – für diese und weitere Berufsgruppen gilt die Impfpflicht ab 15. Dezember. Es sei abzusehen, dass es zu einem Personalmangel kommt, da diese Berufe bereits seit Jahren um ausgebildetes Personal kämpfen. “Höhere Gehälter und die Attraktivität der Berufe im Bildungsbereich werden seit Jahren erfolglos diskutiert, nun droht zudem, dass viele Ungeimpfte den Beruf endgültig an den Nagel hängen. Besonders schwer trifft es Alleinerzieherinnen”, warnt Rieder.
Für Familien könnte dies die komplette Umstrukturierung ihres Alltags bedeuten. “Wenn die Tagesmutter plötzlich ausfällt oder die Kita wegen Personalmangel schließen muss, Großeltern nicht zur Verfügung stehen, müssen die Eltern – meist die Mütter, die Kinder betreuen”, erklärt Rieder.
Gerade bei den Tagesmüttern und in den Kitas sei es praktisch unmöglich, Ersatz zu finden. Daraus resultiere, dass weitere Arbeitskräfte von ihren Arbeitsplätzen fern bleiben, langfristig möglicherweise komplett ausfallen. Denn es sei möglich, dass manche einen anderen Arbeitsplatz – mit 3G – suchen und nicht mehr zurückkehren.
“Durch die Impfpflicht bestimmter Berufsgruppen, leider genau jener, die bereits personell unterbesetzt sind, kommen Folgen ungeahnten Ausmaßes auf uns zu”, fürchtet Rieder, „wie kann dem entgegengewirkt werden? Wie kann Familien – vor allem den Kindern – geholfen werden? Diese Fragen müssen wir uns stellen, es geht nicht, dass Familien total allein gelassen werden.“