Von: ka
Bozen – Die Landesregierung will 350.000 Südtiroler auf freiwilliger Basis einem Antigen-Schnelltest unterziehen. Diese Entscheidung können wir teilen, das Team K fordert ja schon seit Monaten, Schnelltests durchzuführen, um Infektionsketten schon ganz früh zu erkennen und nachverfolgen zu können.
“Beim Testen braucht es aber auch eine Strategie. Wir möchten nicht, dass am Ende sich nicht genügend Menschen freiwillig melden, und es dann heißt es sei Schuld der Bürger wenn deshalb die Schulen weiterhin geschlossen bleiben müssen” so Paul Köllensperger. “Gestern sagte der Landeshauptmann, er sei offen für Vorschläge. Gerne unterbreiten wir ihm also einen Vorschlag über ein zielgerichtetes Vorgehen bei den Massentests”. Ein Vorgehen, das voraussichtlich von einer großen Anzahl an Leuten und Betrieben mitgetragen wird.
“So sollte das aussehen: Nicht alle Freiwilligen sollen willkürlich getestet werden, sondern es wird ein gezieltes Testen mit den Antigenschnell-Tests geplant. Die Vorgangsweise sollte vorsehen:
1. vorab Schulen, Kitas, Altersheime, Patienten, medizinisches Personal, Besucher in medizinischen Einrichtungen und Altersheimen zu testen, und
2. gleich anschliessend eine präventive Testung in regelmäßigen Abständen der Bediensteten von Unternehmen, Hotels, Bars, Restaurants, Geschäften und Fitnesszentren anzubieten.
Die Einrichtungen (seien es Schulen oder Firmen), die diese Tests für ihr Personal oder Schüler durchführen (wöchentlich), dürfen dann ohne Einschränkungen weiter arbeiten, unter Einhaltung der gängigen Sicherheitsprotokolle. Somit können zahlreiche Restriktionen sofort gezielt zurückgenommen werden, man setzt Prioritäten (vor allem die Schule) und der Anreiz diese Tests zu machen ist weit größer”, meint das Team K.
“Die zur Bekämpfung der Pandemie nötigen Testkapazitäten müssen dezentral aufgebaut und erweitert werden. “Diese Teststrategie muss auf Landes-, Bezirksebene und Gemeindearztpraxen geplant und umgesetzt werden“ erklärt Dr. Franz Ploner. Ebenso vorrangig ist die Testung von systemrelevanten Personen (Lehrpersonal, KleinkindbetreuerInnen, Kitapersonal, Ärzte und Pflegepersonal in Altenheimen und Krankenhäusern, Busfahrer, Sozialarbeiter, Arbeiter/Innen in engem Kundenkontakt usw.) mit den Antigenschnell-Tests. Eine ähnliche Teststrategie verfolgt Deutschland. Ebenso schlagen wir die Einrichtung einer schnellen Test-Einsatztruppe vor. Diese schnelle Test-Einsatzgruppe muss bei Auffälligkeiten sofort eingreifen und Tests durchführen. Als Beispiel kann hier die Region Veneto genannt werden, vor allem im schulischen Bereich. Kleinkindbetreuung, Kindergärten und Grundschulen: das Recht auf Bildung garantieren”, so das Team K.
“Ein reduzierter Dienst muss hier in jedem Fall aufrecht bleiben. Alle Kinder haben das Recht, in eine Einrichtung zu kommen. Wir können uns keine “Generation Corona” leisten, die Lernrückstände sind nicht mehr aufzuholen und führen zu lebenslangen Nachteilen für diese Kinder. Vor allem sollen Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung, mit Lernschwierigkeiten oder aus sozial schwierigen Kontexten weiterhin die Möglichkeit haben, Präsenzunterricht zu besuchen, damit es nicht zu erheblichen Lernrückständen kommt. Eine wie oben beschrieben gestaffelte Teststrategie könnte hier dienlich sein”, fährt das Team K fort.
“Zu guter Letzt würde die Identifizierung von immunen Personen (über einen serologischen Antikörper Test), vor allem in systemrelevanten Berufen, es ermöglichen, dass diese Personen weiterarbeiten dürfen und müssen. Diese Test Strategie wäre zielführender als ein Test-Angebot an alle, mit ungewisser Akzeptanz. Lasst uns hier Prioritäten setzen, ermöglichen wir getesteten Schulen und Betrieben ab sofort weiterzumachen. Wir freuen uns auf eine konstruktiven Austausch mit der Landesregierung zu diesem Vorschlag”, abschließend das Team K.