Von: mk
Peking – Der Affront ist unglaublich: In einer Landkarte zieht China ganz öffentlich seine Grenzen einfach neu und beansprucht russisches Territorium für sich. Kreml-Despot Wladimir Putin nimmt die Demütigung hin und schweigt.
Die vom Ministerium für natürliche Ressourcen der Volksrepublik China Ende August offiziell herausgegebene neue Standardkarte markiert über 100 Quadratkilometer russischen Territoriums als chinesisches Hoheitsgebiet, berichtet die Olnine-Ausgabe der Frankfurter Rundschau.
Die Neuversion der Ende August 2023 veröffentlichten „nationalen Karte Chinas“ zeigt, dass sich Peking ganze Gebiete einverleibt und als chinesisch deklariert – darunter einen gesamten Bundesstaat Indiens und Teile Malaysias, aber eben auch die russische Hälfte von Bolschoi Ussurijski, einer Insel im nordöstlichen Teil des Landes. Während die Regierungen Indiens und Malaysias protestierten, schwieg der Kreml demütig zu den Landkarten und den damit verbundenen Gebietsansprüchen.
Die Insel war tatsächlich einmal als Heixiazi Dao, also als „Kragenbär-Insel“ chinesisches Territorium gewesen, bis die Sowjetunion im Zuge des sowjetisch-chinesischen Grenzkriegs 1929 die Insel eroberte. Im Jahr 2004 verpflichtete sich Russland per Abkommen dazu, die westliche Hälfte von Heixiazi Dao an China zurückzugeben. Doch auf den neuen Karten schaut nun alles anders aus. Plötzlich gehört die gesamte Insel am nordöstlichen Zipfel des Landes komplett wieder zu China.
„Diese Karte wurde auf der Grundlage der nationalen Grenzen Chinas und verschiedener Länder der Welt erstellt“, teilt die „Global Times“ auf X (ehemals Twitter) mit, die als Sprachrohr der chinesischen Regierung unter Aufsicht der Kommunistischen Partei Berichte veröffentlicht.
The 2023 edition of China's standard map was officially released on Monday and launched on the website of the standard map service hosted by the Ministry of Natural Resources. This map is compiled based on the drawing method of national boundaries of China and various countries… pic.twitter.com/bmtriz2Yqe
— Global Times (@globaltimesnews) August 28, 2023