Von: luk
Bozen – Das Land begleitet Menschen mit Behinderungen, mit psychischen Erkrankungen und Abhängigkeitserkrankungen über ein integriertes, umfassendes System vernetzter Betreuung. “Wir wollen nicht nur punktuelle Hilfe anbieten, sondern in allen Lebensbereichen unterstützend tätig sein”, sagt Landesrätin Rosmarie Pamer. Ihr sei es, nicht nur anlässlich des morgigen Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung wichtig, das Angebot weiter auszubauen: In den kommenden fünf Jahren werden über 100 neue Wohnplätze dazukommen, 2024 kamen zwei neue Dienste für Arbeitsbeschäftigung dazu und weitere Geldmittel sind für die Förderung der Anstellung von Menschen mit Behinderungen bei öffentlichen Körperschaften vorgesehen.
Menschen mit Behinderungen müssen gleichberechtigt an der Gesellschaft, am Alltag teilhaben, sind sich die Landesrätin und Verena Moser, Direktorin des Amtes für Menschen mit Behinderungen, einig. “2023 wurden 38 Wohngemeinschaften und Wohnhäuser von 337 Nutzerinnen und Nutzern in Anspruch genommen. Das Angebot von Kurzeitpflege wurde von 52 Menschen mit Behinderungen genutzt. Heuer wurden 17 neue Wohnplätze in Bozen und Sterzing geschaffen, in den kommenden Jahren bauen wir dieses Angebot weiter aus”, sagt Moser und ergänzt: “Es geht auch darum, ein eigenständiges, möglichst autonomes Leben in der eigenen Wohnung zu fördern. Dabei unterstützen die sozialpädagogische Wohnbegleitung und die Hauspflege.”
964 Menschen waren 2023 in Diensten zur Arbeitsbeschäftigung und sozialpädagogische Tagesstätten tätig. Diese werden vor allem von öffentlichen Trägerkörperschaften geführt, wie die Werkstatt KIMM in Kardaun in der Gemeinde Karneid. Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt sind auch über individuelle Vereinbarungen zur Arbeitsbeschäftigung möglich. “2023 wurden 373 Vereinbarungen mit 2,2 Millionen Euro gefördert”, führt Direktorin Moser aus. Auch innerhalb des öffentlichen Dienstes werden mit dem Projekt “Plus+35” Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen vorgesehen: die ursprünglich 51 Nutzenden, die im Jahr 2009 im Rahmen des Projekts angestellt wurden, sind auf mittlerweile 244 angestiegen. “Teilhabe und Mitbestimmung sind Messgrößen für die Qualität eines demokratischen Systems. Demokratie lebt von Vielfalt – Entscheidungen aus unterschiedlichen Perspektiven zu treffen, bedeutet, Diskriminierung vorzubeugen und die Lebensqualität für alle zu verbessern. Dies umzusetzen, ist mir ein politisch wichtiges Anliegen”, hebt Landesrätin Pamer hervor.
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