Von: luk
Rom – Die SVP-Kammerabgeordnete und Landesfrauenreferentin Renate Gebhard kritisiert die Äußerungen von Bildungsministerin Lucia Azzolina vom Sonntag zur Teilzeitschule und begrüßt die zwischenzeitlich erfolgte Meinungsänderung und nunmehr geäußerte Absicht, in der zukünftigen Organisation des Schulunterrichts den verschiedenen Altersklassen Rechnung zu tragen. „Wenn wir nicht wollen, dass die Teilzeitschule mit abwechselndem Präsenz- und Fernunterricht einmal mehr auf Kosten der Familien und insbesondere der Mütter geht, gilt es vor allem für jüngere Schülerinnen und Schüler nach anderen Alternativen suchen“, so Renate Gebhard.
Die Nachricht hat neue Sorgen unter den Familien geschürt: Bildungsministerin Lucia Azzolina hat in einem Interview für den Schulbeginn im Herbst eine Teilzeitschule angekündigt, bei der sich Präsenzstunden in der Klasse und Fernunterricht zuhause abwechseln. Renate Gebhard kritisiert diese Ankündigung der Bildungsministerin, die diese in einem Interview und zudem ohne vorherige Einbeziehung des Parlaments getätigt hat. „Eine solche neue Form der Schule in Coronazeiten ginge einmal mehr zu Lasten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zumal vor allem jüngere Schülerinnen und Schüler nicht alleine vor dem Computer dem Unterricht folgen und die Aufgabenstellungen bewältigen können“, gibt die SVP-Landesfrauenreferentin und Kammerabgeordnete Renate Gebhard den vielen besorgten Eltern eine Stimme. „In der Regel trifft es dann einmal mehr die Frauen, die ihren Beruf zurückstecken müssten und dies gilt es auf jeden Fall zu verhindern.“
Fernunterricht nun doch nur für ältere Schülerinnen und Schüler angedacht
Am heutigen Montag ruderte Bildungsministerin Lucia Azzolina zurück. „Der Fernunterricht soll nun doch nur für ältere SchülerInnen infrage kommen, welche die Online-Aufgaben ohne elterliche Unterstützung und Betreuung bewältigen können“, berichtet Renate Gebhard. „Für die Grundschule hingegen gilt es, nach anderen Möglichkeiten zu suchen und den Unterricht teilweise in andere Einrichtungen zu verlagern“, so Gebhard über die aktuellen Pläne der italienischen Regierung. „Dabei hängt es ein Stück weit auch von uns allen ab, wie die Schule in naher Zukunft aussehen kann, indem wir uns an die Sicherheitsmaßnahmen halten und so den Pandemieverlauf mitbestimmen“, regt die Kammerabgeordnete zur Selbstdisziplin an.
“Kinder haben ein Recht auf soziale Kontakte”
„Kinder brauchen soziale Kontakte, um sich zu entwickeln und zu wachsen“, weist Renate Gebhard in diesem Zusammenhang abermals auf die Tragweite der Entscheidungen hin. „Es geht daher um weit mehr als nur um die Kinderbetreuung, wird Gebhard nicht müde zu betonen. Nicht zu vergessen das Thema Kinderschutz und die Tatsache, dass ein Großteil der Meldungen über familiäre Missstände über die Schule erfolgt.“ Familien brauchen laut Gebhard mehr Unterstützung, um durch diese Krise zu kommen. „Mit Elternzeit und Babysitterbonus ist es nicht getan“, betont die Südtiroler Parlamentarierin und fordert die Regierung erneut auf, “die vielen Anregungen der Familien und Interessensvertretungen endlich ernst zu nehmen und entsprechende Maßnahmen zu setzen. Von der Schulministerin würde ich mir mehr Realitätsbezug und mehr bzw. eine differenziertere Sensibilität für die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und die Sorgen der Eltern erwarten”, so Renate Gebhard abschließend.