Von: mk
Bozen – In den nächsten Monaten müssen viele Gemeinden hierzulande ihre Wasserspeicher – umgangssprachlich Reservoirs genannt – „terrorsicher“ machen. Das schreibt ein Dekret des Landeshauptmanns vor.
Das stößt auf Kritik der der Süd-Tiroler Freiheit. „Für die unverhältnismäßigen Maßnahmen wird mal wieder der Bürger aufkommen müssen“, kritisiert Stefan Zelger von der Landesleitung.
Ob Fassungsanlagen, Speicheranlagen, Tiefbrunnenvorschächte oder Sammel- und Druckunterbrecherschächte – die hätten innerhalb des letzten Jahres „terrorsicher“ gemacht werden sollen. Durch die Corona-Pandemie werden viele Gemeinden diese Maßnahmen aber erst in den kommenden Monaten umsetzen. Vorgeschrieben sind unter anderem spezielle Sicherheitstüren und in größeren Gemeinden sogar Videoüberwachung, Alarmanlagen und ferngesteuerte Schieber.
Dadurch entstünden große Mehrkosten für die Gemeinden, die auch in kleineren Ortschaften sechsstellige Eurosummen ausmachen könnten, erklärt die Bewegung. Landesrat Vettorato ließ auf Anfrage der Süd-Tiroler Freiheit wissen, dass „Zuschüsse weder seitens des Landes noch seitens des Staates vorgesehen“ seien. Im Klartext bedeute das für die Bürger wieder steigende Tarife, da diese Investitionen in die Trinkwassertarife eingerechnet werden müssten, kritisiert die Bewegung.
„Es ist nachvollziehbar, dass Zugänge zu Trinkwasser mit Sicherheitstüren versehen werden. Der ganze Rest ist aber unverhältnismäßig und bringt nur weitere Belastungen für die Bürger und Betriebe mit sich. Gerade in Corona-Zeiten ist das mehr als nur ein schlechtes Signal“, betont Zelger abschließend.