Von: mk
Schlanders – Der Tod von Celine Frei Matzohl hat auch in der Politik Betroffenheit ausgelöst. Die 21-Jährige ist am Sonntag in Schlanders im Vinschgau tot in der Wohnung ihres Ex-Freundes aufgefunden worden. Die Frau hatte zahlreiche Stichwunden am Körper. Der 28-jährige Ex-Partner geriet ins Visier der Ermittler und wurde schließlich kurz vor der österreichischen Grenze am Reschenpass durch Schüsse auf sein Auto aufgehalten und festgenommen. Er zeigte sich bisher zur Tat nicht geständig.
Während die Süd-Tiroler Freiheit und auch die Freiheitlichen die Bluttat ins Feld der Diskussion um öffentliche Sicherheit und Migration rücken, schlagen die Grünen andere Töne an. Die Freiheitliche sprechen von einem „Gewaltproblem“ in Südtirol und fordern rasche Konsequenzen zum Schutz von Frauen und Mädchen. Der brutale Mord habe das ganze Land erschüttert.
„Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der jungen Frau aus der Gemeinde Schlanders, die Opfer einer unbeschreiblichen Gewalttat wurde“, hält Obfrau Sabine Zoderer in einer Aussendung fest. Südtirol habe ein Gewaltproblem, das unterschiedliche Gesichter kenne und sich nun wieder in seiner unfassbarsten Art gezeigt habe. „Die Tat muss Konsequenzen nach sich ziehen, die endlich das Problem an der Wurzel angehen. Das Sicherheitsgefühl, vor allem bei Frauen, ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Die Gründe dafür sind hinlänglich bekannt und könnten sich mit dem nötigen politischen Willen eindämmen lassen“, unterstreicht Zoderer.
Auch die Süd-Tiroler Freiheit zeigt sich schockiert über den Frauenmord im Vinschgau. Der Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit Vinschgau, Benjamin Pixner, und der Landtagsabgeordnete Sven Knoll sprechen den Angehörigen ihr Beileid aus. Zugleich bekräftigt Knoll seine Forderung nach einer sofortigen Abschiebung straffälliger Ausländer.
Die Landtagsabgeordnete der Grünen, Brigitte Foppa, äußert sich ebenfalls zum mutmaßlichen Frauenmord im Vinschgau und schreibt wörtlich:
Während ich mich auf den heutigen -schon seit längerem geplanten- Besuch im Bozner Gefängnis vorbereite, lese ich von den Details des Mordes an Celine Frei Matzohl. Sie wurde nur 21 Jahre alt. Den mutmaßlichen Mörder werde ich heut womöglich ganz in der Nähe haben.
Wie betroffen, wie traurig, wie zornig macht mich der Tod von Celine Frei Matzohl. Es ist der x-te Femizid in wenigen Wochen. Seit Jahren gibt es keinen Rückgang an Femiziden in unserer Region. Männer töten Frauen, weil sie Frauen sind.
Es bestätigt sich wieder, dass das Gefährlichste im Leben einer Frau ist, sich von ihrem Partner zu trennen. Und dass der gefährlichste Ort für eine Frau die eigene Wohnung ist, oder eben jene ihres Ex.
Frauen werden getötet, weil sie Frauen sind.
Die Diskussion über den Mord an Frau Frei Matzohl wird viel gesellschaftliche Aufgewühltheit zu Tage bringen. Sie wird hoffentlich auch zu einem Nachdenken darüber führen, wie viel Gewaltbereitschaft gegenüber Frauen in Männern schlummert (nicht in allen, wir brauchen keinen Generalverdacht.) Wie viel Gewaltbereitschaft geduldet wird. Wie oft Gewalt bagatellisiert wird. Und wie gesellschaftsfähig das Erniedrigen von Frauen bei uns ist. Denn damit fängt alles an.
Und es endet dort, wo Celine Frei Matzohls Leben geendet hat. Es ist furchtbar.