Krywyi Rih wurde erneut Ziel eines Angriffs

Todesopfer bei Angriffen auf Krywyj Rih und Cherson

Freitag, 08. September 2023 | 12:11 Uhr

Von: APA/Reuters/dpa

Bei erneuten russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf die Ukraine sind ukrainischen Angaben nach vier Menschen getötet worden. “Einschlag in Krywyj Rih. Die Rakete zielte auf ein Verwaltungsgebäude”, teilte Serhij Lyssak, der Militärgouverneur des Gebietes Dnipropetrowsk, am Freitag auf Telegram mit. Dabei gab es mindestens einen Toten und 44 Verletzte. In der Oblast Cherson wurden bei einem russischen Angriff drei Zivilisten getötet.

Vier weitere Personen seien verletzt worden, teilte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram mit. Der Luftangriff sei auf die Ortschaft Odradokamianka verübt worden.

Auch im Gebiet Sumy im Norden der Ukraine sind nach Angaben des Zivilschutzes ein Mann und eine Frau verletzt aus den Trümmern ihres zweigeschossigen Hauses geborgen worden. Insgesamt seien 20 Wohnhäuser und 8 Fahrzeuge bei dem Raketenschlag beschädigt worden. Einen dabei entstehenden Brand meldete die Feuerwehr am Morgen als gelöscht.

Verletzt wurde nach Angaben des dortigen Militärgouverneurs Jurij Malaschko auch eine Person im Gebiet Saporischschja im Süden der Ukraine. Seinen Angaben nach haben die russischen Streitkräfte ebenfalls eine Rakete abgefeuert.

Bereits das fünfte Mal in dieser Woche wurde unterdessen die Hafenregion Odessa attackiert. Hier waren vor allem Drohnen im Einsatz. Die ukrainische Luftwaffe meldete den Abschuss von 16 der insgesamt 20 gestarteten Drohnen. Zunächst gab es noch keine Angaben über größere Schäden. Der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, teilte auf Telegram lediglich mit, dass die Trümmer einer Drohne ein Verwaltungsgebäude beschädigt hätten. Tote und Verletzte habe es vorläufigen Angaben zufolge nicht gegeben.

Das ukrainische Militär meldete unterdessen Fortschritte bei seiner Offensive. “Zur Stunde haben die Streitkräfte der Ukraine…Erfolg im Raum südlich von Robotyne und verschanzen sich auf den erreichten Positionen”, teilte der Generalstab in Kiew am Freitagmorgen in seinem täglichen Lagebericht mit. Zudem sprach die Militärführung von einem Teilerfolg südlich von Bachmut, ohne konkrete Details zu nennen. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Die Ärzte ohne Grenzen teilten am Freitag mit, nach der Explosion auf einem Marktplatz in Kostjantiniwka in der ukrainischen Region Donezk vom Mittwoch Verletzte zu behandeln. Im Krankenhaus von Kostjantiniwka, wo Ärzte ohne Grenzen die Notaufnahme des Gesundheitsministeriums unterstützt, wurden 34 Patientinnen und Patienten aufgenommen, von denen 15 sofortige lebensrettende Hilfe benötigten, so die Organisation am Freitag in einer Aussendung. “Die meisten waren schwer verletzt – sie hatten Minensprengstoffverletzungen und Verbrennungen”, berichtete der Anästhesist IIya Bilokonov. Das Krankenhaus in Kostjantiniwka sei eine der wenigen funktionierenden Gesundheitseinrichtungen in der Nähe der östlichen Frontlinien.

Die Ukraine wehrt sich über 18 Monaten eine russische Invasion ab. Vor drei Monaten begann Kiews Militär dabei mit einer Gegenoffensive im Süden des Landes, kommt dabei aber aufgrund der starken Verteidigungsstellungen der russischen Besatzungstruppen nur langsam voran. Am 24. August meldeten ukrainische Truppen die Befreiung der Ortschaft Robotyne, die als Teil des von Russland am stärksten befestigten Verteidigungswalls gilt.