Von: luk
Bozen/Rom – Nach den Akademikern, die bei Staatspräsident Sergio Mattarella zwei Appelle für den Erhalt italienischer Orts- und Flurnamen in Südtirol deponiert haben, melden sich nun laut übereinstimmenden Medienberichten auch die Senatoren zu Wort.
102 Senatoren bringen nach der Einigung der sogenannten Sechserkommission auf einen Entwurf für eine Durchführungsbestimmung zum Autonomiestatut in der seit Jahren umstrittenen Frage der Ortsnamenregelung in Südtirol eine Petition dagegen ein, mit der die neue Regelung verhindert werden soll.
Die Sechserkommission setzt sich paritätisch aus Vertretern des Staates und der Länder Südtirol und Trentino zusammen. Die Verabschiedung der dort ausgehandelten Texte durch den Ministerrat in Rom sollte eigentlich nur eine Formsache sein. 102 der 315 Senatoren quer durch alle politischen Gruppen hätten sich nun in einer Petition gegen die Abschaffung italienischer Namen ausgesprochen. Der ausgehandelten Regelung zufolge sollten nämlich Orts- und Flurnamen deutsch oder italienisch geführt werden, wenn sie auch entsprechend im Gebrauch sind. Darüber soll eine Kommission aus Wissenschaftern befinden, so der Entwurf der Sechserkommission.
Aber gerade Wissenschafter hätten sich bereits in Petitionen gegen eine politische Lösung der Ortsnamenregelung in Südtirol ausgesprochen. Im Oktober wurde eine von 48 Akademikern unterzeichnete Petition an Staatspräsident Sergio Mattarella gerichtet, im Februar folgte eine zweite von 50 Akademikern. Gefürchtet werde eine Demütigung der italienischen Kultur und Sprache. Sie sprechen sich dafür aus, das Urteil des Verfassungsgesichtshofes zu einem Landesgesetz zur Toponomastik aus dem Jahr 2012 abzuwarten.