Das wird Kriegstreiber Putin nicht gefallen

Tote bei russischen Drohnenangriffen in der Ukraine

Montag, 18. September 2023 | 14:06 Uhr

Von: APA/Reuters/dpa

Russland hat die Ukraine zum Wochenbeginn erneut mit Luftangriffen überzogen. Das ukrainische Militär wehrte in der Nacht auf Montag laut eigenen Angaben alle 17 Marschflugkörper der Typen Ch-101, Ch-555 und Ch-55 ab sowie 18 von 24 Kamikaze-Drohnen. Dennoch starben in der Region Cherson im Süden den lokalen Behörden zufolge mindestens zwei Menschen, sieben weitere wurden verletzt.

So starb bei einem russischen Luftschlag in der gleichnamigen Gebietshauptstadt Cherson ein 72 Jahre alter Mann. Ein weiterer sei verletzt worden, wie der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Olexander Prokudin, auf Telegram angab. Eine weitere Frau sei in einem nahe gelegenen Dorf getötet worden. Vier Menschen seien zudem in der östlich von Cherson gelegenen Ortschaft Beryslaw verletzt worden, nachdem eine russische Drohne in der Nähe einer Busstation einschlug. In der Donauregion an der Grenze zu Rumänien wurde nach Militärangaben zudem eine Erholungseinrichtung getroffen.

Die Drohnen wurden nach Angaben des ukrainischen Militärs vom Osten der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim und vom russischen Westufer des Asowschen Meeres aus gestartet. Die Marschflugkörper seien über der Zentral- und Westukraine abgeschossen worden. Der Feind wähle verschiedene Angriffswege, sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat im ukrainischen Fernsehen. Entlang dieser Anflugrouten gebe es nicht immer Luftabwehrsysteme. Ihnat zufolge setzten die Russen in der Nacht eine beispiellose Menge an Drohnen und Flugzeugen ein.

Die Ukraine wehrt seit mehr als eineinhalb Jahren mit westlicher Unterstützung – darunter auch modernen Flugabwehrsystemen – eine russische Invasion ab. Moskau nutzt bei seinen Luftangriffen unter anderem Shahed-Drohnen iranischer Bauart.

An der Ostfront hat die Ukraine hat nach eigenen Angaben weiteres Territorium zurückerobert. Rund um die im Mai von russischen Truppen nach monatelangen Kämpfen eingenommene Stadt Bachmut brachten ukrainische Soldaten in der vergangenen Woche zwei Quadratkilometer Land unter ihre Kontrolle, wie die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag mitteilte. Auch zwei Ortschaften unweit südlich von Bachmut seien zurückerobert worden.

Insgesamt seien seit Beginn der Gegenoffensive 51 Quadratkilometer bei Bachmut befreit worden. In der Region Donezk seien ukrainische Truppen weiterhin dabei, eine russische Offensive auf die Orte Awdijwka und Marjinka abzuwehren. Fortschritte habe es zudem im Süden beim Vorstoß ukrainischer Truppen Richtung Asowsches Meer gegeben: 5,2 Quadratkilometer Gelände seien in der vergangenen Woche gewonnen worden, insgesamt habe die Ukraine im Süden somit im Zuge ihrer seit drei Monaten laufenden Gegenoffensive bisher mehr als 260 Quadratkilometer zurückerobert.

Man setze die Gegenoffensive rund um die kürzlich befreite Ortschaft Klischtschijiwka im Osten des Landes fort. “Die Verteidigungskräfte setzen ihre Angriffsoperationen in der Nähe von Klischtschijiwka fort, fügen dem Feind erhebliche Verluste (…) zu und festigen ihre neuen Positionen”, teilte der ukrainische Generalstab am Montagmorgen auf Facebook mit. Auch rund um den Ort Andrijiwka versuchten die Russen erfolglos, die ukrainischen Verteidigungslinie zu durchbrechen, hieß es aus Kiew.

Erstmals ist in Bulgarien eine Drohne mit Sprengstoff gefunden worden, die anscheinend aus dem Ukraine-Krieg stammt. Ein Team der bulgarischen Marine entschärfte die in einem Dorf an der Schwarzmeer-Küste in der Nähe zur rumänischen Grenze gefundene Drohne, die rund drei Meter lang war, wie das bulgarische Verteidigungsministerium am Montag erklärte. Demnach wurde ein Team von Militärspezialisten in die Küstenstadt Tjulenowo entsandt.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 hat die bulgarische Marine vier Minen in ihren Hoheitsgewässern entschärft. Bei dem Fund nun handelte es sich um die erste Entdeckung eines auf einer Drohne montierten Sprengstoffs in dem Balkanstaat. Jüngst waren in Rumänien Wrackteile von russischen Drohnen gefunden. Die russischen Truppen haben wiederholt mit Drohnen ukrainische Häfen und Getreidelager an der Donau angegriffen.