Erst vor zehn Tagen wurde in Nikopol ein Gymnasium schwer getroffen

Tote und Verletzte bei Luftangriffen auf Ukraine

Sonntag, 22. Oktober 2023 | 01:35 Uhr

Von: APA/dpa/Reuters/AFP

Bei russischen Luftangriffen auf den Süden und den Osten des Landes hat es ukrainischen Behörden zufolge binnen 24 Stunden mindestens neun Tote und mehrere Verletzte gegeben. Mindestens sechs Menschen kamen in Charkiw ums Leben und 14 wurden laut dem regionalen Militärverwalter teils schwer verletzt. Ein Mensch wurde bei der Bombardierung eines Wohnviertels in Krywyj Rih getötet, teilte die Polizei am Samstag mit.

In Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, wurde ein Postverteilungszentrum von zwei russischen Raketen getroffen. Die sechs Todesopfer seien Mitarbeiter des Postunternehmens, zwischen 19 und 42 Jahre alt. Sieben der Verletzten schweben in Lebensgefahr, teilte der Gouverneur der Region Charkiw, Oleg Synehubow, auf Telegram mit – und wies darauf hin, dass es sich um “rein ziviles Gebiet” handle. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach den Familien der Opfer noch am Abend sein Mitgefühl aus. Er forderte eine harte Reaktion auf den “russischen Terror”.

Beim Beschuss der Region Cherson im Süden des Landes gab es nach Angaben der ukrainischen Präsidentschaft einen weiteren Toten sowie einen Verletzten. Auch aus der Stadt Nikopol am Fluss Dnepr meldeten die örtlichen Behörden ein Todesopfer durch russischen Beschuss.

In Krywyj Rih, der Geburtsstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, wurde Behördenangaben zufolge zudem eine 57-jährige Frau durch Granatsplitter schwer verletzt. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht. In einem Industriegebäude der Stadt brach infolge des russischen Beschusses in der Nacht ein Feuer aus, durch das ukrainischen Angaben zufolge “wesentliche Infrastruktur” zerstört wurde.

Auch aus der Region Donezk im Osten des Landes wurden Verletzte gemeldet. Der ukrainischen Präsidentschaft zufolge wurde unter anderem die Industriestadt Awdijiwka beschossen, die seit Mitte Oktober wieder Schauplatz heftiger Gefechte ist.

Awdijiwka ist seit Beginn des Konflikts mit von Russland unterstützten Separatisten in der Ostukraine im Jahr 2014 umkämpft. In der Industriestadt mit einer großen Kokerei leben nach Angaben der Stadtverwaltung derzeit noch rund 1.600 Einwohner, vor dem Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 waren es mehr als 30.000.