Von: luk
Bozen – Am Sonntag findet in Bozen das Referendum für das Trambahnprojekt statt. Grüne und Süd-Tiroler Freiheit rufen die Wähler dazu auf, mit JA zu stimmen.
Grüne
“Als grüne Landtagsfraktion unterstützen wir in dieser Abstimmung das „Ja“, und zwar mit voller Überzeugung. Seit vielen Jahren setzen sich Grüne auf allen Ebenen für schienengebundene Verkehrssysteme ein, natürlich auch in Bozen. So war bereits im Mobilitätsplan von 2010 ein Tramsystem vorgesehen, das leider aus finanziellen Gründen bisher nicht realisiert werden konnte. Nun ist es möglich. Für unsere Landeshauptstadt werden sich daraus viele Vorteile ergeben. Das zeigen all jene Städte auf, in denen in den letzten Jahren Tramsysteme neu eingerichtet oder wiederbelebt wurden. Die Lebensqualität hat sich überall verbessert, die Fortbewegung in der Stadt ist angenehmer geworden, die Stadtviertel wurden aufgewertet”, so die Grünen.
“Man weiß, dass moderne Tramlinien die Anzahl der Fahrgäste erhöhen, um 50-100 Prozent. Die Tram ist elektrisch gespeist und somit geräusch- und emissionsarm. Für die Menschen, die sich in der Stadt bewegen, ist die Tram bequem, barrierefrei und sicher. Man quält sich nicht durch Stau und Parkplatzsuche. Die Stadtviertel rücken zusammen – zudem sehen wir die Bozner Tram als ersten Schritt in Richtung eines modernen Verkehrssystems im Großraum Bozen, insbesondere Bozen-Überetsch. Unsere Stadträtin und die Bozner Grünen haben sich leidenschaftlich und fundiert für diese zukunftsweisende Mobilitätslösung eingesetzt, als Abgeordnete im Südtiroler Landtag danken wir an dieser Stelle dafür. Und wir rufen alle Grünen, Wähler und Sympathisanten auf, am Sonntag, 24.11.2019 mit Ja zu stimmen”, heißt es weiter.
Süd-Tiroler Freiheit
Bei der Volksbefragung am Sonntag empfiehlt die Süd-Tiroler Freiheit – Ortsgruppe Bozen mit Ja zu stimmen. Das Ortsgruppenmitglied Peter Brachetti ist überzeugt von der Tatsache, dass die Verwirklichung einer Tram ein effizientes Mittel wäre, dem bestehenden Verkehrskollaps gegenzusteuern. „Umweltbewusst mobil sein, das kann funktionieren. Die Realisierung einer Straßenbahn in und um Bozen könnte gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits würde das Verkehrsaufkommen entlastet, da die Tram deutlich mehr Fahrgäste transportieren und in viel dichterem Takt fahren kann, als es aktuell die Busse tun, andererseits würde der Emissionsausstoß spürbar reduziert. Das Resultat wäre mehr Lebensqualität für die Bürger“, ist Brachetti überzeugt.
Die Tram, so Brachetti, dürfe sich aber nicht darauf beschränken, nur Bozen mit Sigmundskron zu verbinden. Auch das Überetsch müsse mit einbezogen werden. Die Staus in den Stoßzeiten von und ins Überetsch, vor allem bei Regen, hätten bereits inakzeptable Formen angenommen, die einzudämmen nur über einen intelligent getakteten Schienenverkehr möglich sein würde. „Ich wünsche mir keine überstürzte ad hoc Verwirklichung der Tram, sondern eine langfristige Lösung, welche alle Betroffenen mit einbezieht und Staus und Umweltbelastung langfristig und effizient bekämpft“, schreibt Brachetti.