„Mitgegangen, mitgefangen“

Transit: EU-Entscheidung ist für Grüne eine „Tragödie“

Mittwoch, 15. Mai 2024 | 08:49 Uhr

Von: mk

Bozen – Zu einem denkbar strategischen Zeitpunkt hat sich die EU-Kommission zum Protest von Verkehrsminister Matteo Salvini geäußert. Dies erklären zumindest die Südtiroler Grünen in einer Aussendung. Sie befürchten: Kurz vor der EU-Wahl zeigt sich, wohin buchstäblich die Reise gehen könnte.

Zu Recht sei man in Tirol und Österreich entsetzt. Am Frohlocken der italienischen Frächter an der Seite des Legaministers Salvini erkenne man, dass man nah dran am „Freie Fahrt für alle und jederzeit“ sei. „In Wirklichkeit ist es eine Tragödie“, kommentiert die grüne EU-Kandidatin und Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa. „Die verkehrspolitischen Maßnahmen Tirols und Österreich waren und sind wichtige Errungenschaften für mehr Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz. Man hatte hart dafür gekämpft, Konsens aufgebaut und sich mutig ins Neue vorgewagt. Der Widerstand dagegen war unerbittlich. Verkehrsminister Salvini ist auf diesen Lastzug aufgesprungen und versucht unaufhaltsam, das Errungene zu vernichten. Ihm ist es gleich, was die Menschen entlang der Brennerachse aushalten müssen.“

Nicht egal dürfte es der Südtiroler Politik sein. „Die Krokodilstränen des Landeshauptmanns sind verstörend. Er hatte einerseits den Klimaplan geschrieben, der vorsehen würde, dass der Schwerverkehr jährlich um sieben Prozent gemindert wird. Zugleich hat er sich, wissend, mit wem er es zu tun hat, mit Salvini und Meloni eingelassen. Die Südtiroler Landesregierung und die Regierungsmehrheit macht sich damit mitschuldig – ebenso Europaparlamentarier Dorfmann, der jetzt wohl zu beschwichtigen versucht, in Wirklichkeit aber der erste Förderer der Koalition mit Rechts gewesen ist“, so Foppa.

Die Grünen würden ihre Hoffnungen nun in den Europäischen Gerichtshof setzen – und darauf, dass dieser das Wohl von Mensch und Umwelt höher einschätze als die Kommission.

Bezirk: Bozen

Kommentare
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thomas
thomas
Kinig
2 Monate 16 Tage

wirklich ein völlig falsches Signal von Seiten der EU!

Paladin
Paladin
Universalgelehrter
2 Monate 16 Tage
Tja Frau Foppa, es ist nun mal so, das wir in der EU bestimmte Abkommen haben, die es einzuhalten gilt. Die Grünen sind ja sonst die ersten die die EU stärken wollen und europäische Entscheidungen nationalen vorziehen. Das scheint nur dann der Fall zu sein, wenn diese Entscheidungen der grünen Ideologie entsprechen. Fakt ist, Tirol verstößt mit seinen Maßnahmen gegen EU-Recht, ähnlich wie Ungarn mit seinen Gesetzen zur Einwanderung. Ob das gefällt oder nicht ist erstmal vollkommen egal. Es geht um Gesetze. Diese kann (und soll man in vielen Fällen!) auch ändern, dafür gibt es politische Mehrheiten. Wenn sie diese… Weiterlesen »
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