Von: mk
Bozen – Die Freiheitlichen haben dem Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, in Zusammenhang mit der Transitfrage über dem Benner Populismus vorgeworfen. Dieser reagiert mit Polemik zurück.
„Seitdem die ‚Südtiroler Rest-Freiheitlichen‘ ein wenig mitregieren dürfen, scheinen sie jeden Bezug zur Realität und zu den Bedürfnissen der verkehrsgeplagten einheimischen Bevölkerung verloren zu haben. Anders ist die wirre Presseaussendung nicht zu erklären, in der sie behaupten, dass es keine Daten zum Lkw-Umwegverkehr über den Brenner gäbe und alle Zahlen nur ‚Märchen‘ seien“, wettert Knoll.
Es reiche bereits eine einfache Google-Suche zum Begriff „Umwegverkehr Brenner“, um die „absurden Aussagen“ zu widerlegen. „Alle wissenschaftlichen Erhebungen belegen eindeutig, dass an die 40 Prozent des Lkw-Verkehrs über den Brenner Umwegverkehr ist. Das sind fast eine Million Lkw-Fahrten im Jahr, die nur deswegen über den Brenner fahren, weil der Brenner (in Kombination aus den günstigen Mauttarifen in Südtirol und den günstigen Treibstoffpreisen in Nordtirol) der billigste Alpenübergang ist“, so Knoll.
Der Abgeordnete verweist dabei auf mehrere Studien:
– Seit mehr als 20 Jahren werden alle fünf Jahre Erhebungen zum alpenquerenden Güterverkehr durchgeführt: https://www.bmk.gv.at/themen/verkehrsplanung/statistik/caft/caft19.html
– Die Tiroler Landesregierung hat 2019 eine umfangreiche Studie zur „Routenwahl im alpenquerenden Straßengüterverkehr“ durchgeführt: https://www.tirol.gv.at/fileadmin/themen/verkehr/verkehrsdatenerfassung/Studie_ROUTENWAHL_IM_ALPENQUERENDEN_STRASSENGUETERVERKEHR_2019.pdf
– Das Bundesministerium für Mobilität, Umwelt- und Klimaschutz hat 2023 eine eigene Erhebung zu den „Auswirkungen von Mautanpassungen im Brennerkorridor“ durchführen lassen: https://www.bmk.gv.at/themen/verkehr/strasse/publikationen/auswirkungen-mautanpassungen-brennerkorridor.html
Aus diesen Studien gehe unmissverständlich hervor, dass der Umwegverkehr über den Brenner in den letzten Jahren massiv zugenommen habe und dass „etwa 42 Prozent aller Brennerfahrten eine um mehr als 60 km kürzere Routenalternative“ hätten.
Die Bürger, die entlang der Brennerautobahn leben, würden täglich die zunehmende Verkehrsbelastung spüren und sich von der Politik schnelle Lösungen erwarten. Sie hätten aber kein Verständnis dafür, dass ihre Probleme als „Märchen“ abgetan würden.
„Wenn die Rest-Freiheitlichen von der Transit-Thematik keine Ahnung haben und sich nicht einmal die Mühe machen, sich zu informieren, sollten sie nicht jene anpatzen, die sich ernsthaft um eine Lösung des Transit-Problems bemühen. Auch ihre Forderung nach einer Aufhebung des Lkw-Nachtfahrverbots in Nordtirol ist ein Wahnsinn, der zur Folge hätte, dass noch mehr Verkehr über den Brenner gelockt würde und die Bürger auch in den Nachtstunden überrollt würden“, so Knoll.
Die Süd-Tiroler Freiheit werde sich mit allen Mitteln dagegen wehren und stehe auf der Seite der Bürger in Nord- und Südtirol, die eine Verringerung des Lkw-Verkehrs auf der Brennerautobahn fordern würden, heißt es abschließend in einer Aussendung.
Aktuell sind 1 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen