Von: mk
Bozen – IOC-Präsident Thomas Bach hat die Olympischen Winterspiele in Peking als “sehr erfolgreich” bewertet und man fragt sich: Ist der Mann blind? Nicht nur Menschenrechtler kritisierten die Verfolgung von Minderheiten, die Einschüchterung von Sportlern, Angst vor Überwachung, chinesische Zensur und eine Politisierung der Spiele. Neben den strengen Corona-Maßnahmen waren die Spiele international auch von der Doping-Affäre um Russlands 15-jährige Eiskunstlauf-Favoritin Kamila Walijewa überschattet.
Selbst Bach hat den Fall der erst 15-jährigen Athletin als “verstörend” bezeichnet. Nach ihrer verpatzten Kür erntete die junge Sportlerin statt Trost und Aufmunterung Vorwürfe ihrer strengen Trainerin.
Der Druck, dem der Teenager ausgesetzt war, kann man sich kaum vorstellen. Verbissener Ehrgeiz und Intrigenspiele von Erwachsenen wurden auf dem Rücken einer Minderjährigen ausgetragen und drohen, ein Ausnahmetalent zu verbrennen.
Die fünf Medaillen, die die Südtiroler bei diesen Winterspielen geholt haben, sind zwar ein kleiner Lichtblick. Trotzdem gibt es viel Schatten: Walijewas Zusammenbruch auf dem Eis erinnerte an einen Schmetterling, dessen Flügel in einem Netz zu Staub zerfallen. Sicher nicht der einzige traurige Höhepunkt.