Von: mk
Bozen – Kürzlich hat sich die AVS-Spitze mit einigen der neu gewählten Landesrätinnen und -räten getroffen, um dringende Anliegen zu besprechen.
AVS-Präsident Georg Simeoni und AVS-Geschäftsführer Cristian Olivo brachten folgende Themen vor: Ehrenamt, Natur und Umwelt, Sport, Domänengrund sowie grenzüberschreitende Projekte bei den Wanderwegen.
Peter Brunner ist Landesrat für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, Energie, Raumentwicklung, Sport und somit für den AVS ein wichtiger Ansprechpartner. Beim Treffen mit Brunner bekräftigte Georg Simeoni die Inhalte des „Manifests für mehr Respekt für den alpinen Raum”. Darin haben die Alpenvereine erklärt, dass die Erschließung abgeschlossen sei. „Die Übererschließung unserer schönen Bergwelt bereitet uns große Sorgen“, sagte Simeoni. Der AVS fordert einen generellen Stopp der Ausweisung neuer Skigebiete, insbesondere des Vorstoßes in immer größere Höhen, sprich Gletscherbereichen. Neue Speicherbecken zur Beschneiung der Pisten dürften nicht mehr gebaut werden. Die Wertigkeit der bestehenden Schutzgebiete und der Landschaftsschutz müssten ausgebaut und dürften nicht weiter ausgehöhlt werden. Nur so könne das Ziel der EU, 30 Prozent der Landesfläche unter Schutz zu stellen, erreicht werden.
Beim Treffen mit Landesrätin Rosmarie Pamer, an dem auch AVS-Vizepräsident Elmar Knoll teilnahm, ging es ums Ehrenamt. In den 37 Sektionen und 59 Ortsstellen im Alpenverein Südtirol werden jährlich von den mehr als 3.000 Funktionären ca. 300.000 Stunden an ehrenamtliche Arbeit geleistet. „Das Ehrenamt ist die Basis unserer gesamten Tätigkeit“, sagt Simeoni. Leider werde diese durch eine strenge Gesetzgebung auf Staatsebene und eine ausufernde Bürokratie erschwert. Die drei AVS-Vertreter richteten einen Appell an Landesrätin Pamer, die Abläufe für die Verantwortlichen und Vereine zu vereinfachen. Hier brauche es sowohl auf Landesebene als auch auf nationaler Ebene den entschlossenen Einsatz der Landesregierung und endlich konkrete Erleichterungen für das Ehrenamt.
Beim Gespräch von Georg Simeoni und Cristian Olivo mit Landesrat Christian Bianchi ging es vor allem um Domänengrund. Der AVS ist seit Jahren bemüht, für die Klettersteige in Südtirol eine Vereinbarung zu treffen, damit die Zuständigkeiten sowie die Verantwortung eindeutig geklärt werden können. Ein wichtiger Punkt ist die Klärung der Domänengebühren bei den Klettersteigen. Das Land erachtet es als notwendig, für die Klettersteige, welche auf Domänengrund verlaufen, von den Wegbetreibern eine Gebühr zu verlangen. Dies ist den Vertretern des AVS unverständlich, zumal die Instandhaltungsarbeiten an den Steigen ehrenamtlich und ohne Landesbeiträge durchgeführt werden und kein wirtschaftlicher Vorteil von den Klettersteigen erbracht wird.
Zur Sprache kam auch der Standort von AVS-Schutzhütten, denn hier müssten dringend Besitzverhältnisse mit der Domänenverwaltung geklärt werden.
Beim Treffen mit Landesrätin Magdalena Amhof wurde über grenzüberschreitende Projekte gesprochen, diese betreffen die Wege, welche Südtirol mit Nordtirol verbinden, aber genauso auch ein Dokumentationsprojekt, welches gemeinsame Film- und Videoproduktionen unterstützen sollte. Auch die gemeinsamen Projekte der Aufwertung des Helmhauses als Ort des Zusammenkommens zwischen Südtirol und Osttirol und der neuen Landshuter Hütte, welche an der Grenze zwischen Südtirol und Nordtirol steht, sind angesprochen worden.