Von: axa
Bozen/Trient – Die Regionalregierung hat in ihrer heutigen Sitzung der Erneuerung der Mitgliedschaft im Europäischen Forum für Wiedergutmachungsjustiz zugestimmt.
Diese internationale Organisation mit Sitz in Belgien setzt sich für die Anwendung von alternativen Strafen anstelle von Gefängnisstrafen ein.
“Im Bereich der Wiedergutmachungsjustiz”, erläutert Regionalratsmitglied Giuseppe Detomas, unter anderem auch für die Friedensrichter zuständig, “ist die Region Trentino-Südtirol die erste und einzige Italiens, die eine strafrechtliche Mediationsstelle und eine Stelle für Wiedergutmachungsjustiz eingerichtet hat; es ist dies ein Best-Practice-Beispiel, das auch anderen Regionen ale Beispiel gelten kann”.
Jährlich werden rund 120 Fälle von dieser regionalen Stelle behandelt. In nicht ganz der Hälfte der Fälle geht es um Minderjährige, für die anstelle einer Gefängnisstrafe eine Alternative angewandt wird, um auf diese Weise ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu erleichtern.
Auch die ordentliche Gerichtsbarkeit wendet sich an diese alternative Justiz. Rund 50 Prozent der Fälle dieser Wiedergutmachungsjustiz werden positiv abgehandelt, entweder mit einer Abweisung der Klage oder einer außergerichtlichen Einigung.
“Unsere Mitgliedschaft in diesem Europäischen Forum”, unterstreicht Detomas, “gibt uns Gelegenheit, die Wiedergutmachungsjustiz voranzutreiben, wobei wir in Italien Pionierarbeit leisten”.
Das Gesetzesdekret, mit dem die Regierung in Rom regionale Zentren für Mediation und Wiedergutmachungsjustiz im gesamten Staatsgebiet einführen wollte, liege derzeit auf Eis, bedauerte Detomas, während die Region Trentino-Südtirol diese Einrichtung weiter stärken wolle, unter anderem durch die Errichtung einer Anlaufstelle für Opfer von Gewalt.