Von: mk
Sotschi – Der russische Diktator Wladimir Putin reist nicht mehr nach Sotschi, obwohl er die Stadt liebt. Der Grund: Investigativjournalisten zufolge fürchtet Putin sich vor Anschlägen auf sein Leben. Das Hauptgebäude Boczarow Ruczaj seiner Residenz in Sotschi sei vollständig abgerissen worden.
Der russische Machthaber hat Sotschi seit sieben Monaten nicht mehr besucht, berichtet Proekt – ein investigativer Dienst, der von unabhängigen Journalisten betrieben wird. Zuvor hatte Putin sich immer wieder in der Stadt aufgehalten und dort viel Zeit verbracht.
Einem Informanten zufolge, der von den Journalisten befragt wurde, soll Putin nach Drohnenangriffen auf Ziele in der Stadt um sein Leben fürchten.
Im Mai 2024 flog Putin nicht einmal zum Geburtstag von Alina Kabajewa, einer russischen Turnerin und seiner angeblichen Geliebter, obwohl er dies seit 2012 regelmäßig getan hatte.
Journalisten erhielten auch Zugang zu Satellitenbildern der Residenz. Aus den Aufnahmen geht hervor, dass das Hauptgebäude von Februar bis März gänzlich abgerissen wurde. Ein offizieller Grund wurde laut Bericht nicht genannt.
Auf dem Gelände befindet sich auch das Gebäude Boczarow Ruczaj-2, das am Rand des Grundstücks steht und wo unter anderem ein Pressezentrum und ein Konferenzraum untergebracht sind. Das letzte Mal empfing Putin dort Gäste im März 2024. Damals traf unter anderem IAEA-Chef Rafael Grossi.
Die Befürchtung, dass seine Grundstücke und Villen Anschlägen zum Opfer fallen könnten, hat Putin nicht von ungefähr. Im Mai 2024 brannte im Dorf Ongudaj in der Republik Altai eines der Gebäude der Residenz vollständig nieder, in der Putin 2013 den damaligen italienischen Premier Silvio Berlusconi empfangen hatte. Die Ursachen des Feuers sind bis heute ungeklärt.