Von: mk
Butler – Nach den Schüssen auf Ex-US-Präsident Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Kleinstadt Butler in Pennsylvania sorgt ein BBC-Interview mit einem Augenzeugen im Netz für Aufsehen. Der Trump-Anhänger behauptete gegenüber dem britischen Sender, er habe vor der Schießerei einen Mann mit einer Waffe gesehen und versucht die Polizei zu warnen.
Der Mann, der einen Trump-Hut trägt, berichtet dem BBC-Reporter, dass er sich mit Freunden vor der Kundgebung versammelt habe, um die Rede des ehemaligen Präsidenten von außerhalb des umzäunten Geländes zu verfolgen.
this BBC interview with a guy outside the security perimeter who claims he saw the shooter before he fired is absolutely wild pic.twitter.com/vJpKZTxSAe
— Warren Sharp (@SharpFootball) July 13, 2024
„Wir bemerkten einen Mann, der auf dem Dach des Gebäudes neben uns herumkroch, wahrscheinlich 15 Meter entfernt“, erklärte der Augenzeuge. Er und seine Bekannten hätten auf den Schützen gezeigt. „Er hatte ein Gewehr; wir konnten ihn deutlich mit einem Gewehr sehen“, betont der Mann mehrmals. Er und seine Freunde hätten den Geheimdienst auf den Mann aufmerksam gemacht und die örtliche Polizei alarmiert.
Doch die hat offenbar erst mit Verzögerung reagiert. „Die Polizei sagte: ‚Hä, was?‘ Als wüssten sie nicht, was los ist“, fuhr der Mann fort. Er habe sich gedacht: Warum spricht Trump immer noch? „Ich zeige auf das Dach … zwei bis drei Minuten lang, und der Secret Service schaut uns nur an.“
Auf die Frage des Reporters, ob sich der Zeuge sicher sei, dass die Schüsse vom Dach kamen, antwortete dieser. „100 Prozent. Wir haben es der Polizei gesagt, wir haben es dem Secret Service gesagt.“
Der Reporter wollte außerdem wissen, ob der Zeuge gesehen habe, was mit dem Schützen geschehen ist. Darauf antwortete der Mann: „Sie haben ihm den Kopf weggeblasen.“
Später bestätigte der Geheimdienst, dass der Schütze und ein Zuschauer bei dem Angriff getötet worden seien.
Obwohl sich in der Ortschaft nur wenige Häuser befinden würden, hätten die Behörden sich nur auf den Ort der Wahlkampfveranstaltung und nicht auch auf die Umgebung konzentriert, kritisierte der Mann im Interview. Weder der Secret Service noch die Polizei haben bisher auf die Vorwürfen reagiert.
Unterdessen hat die Bundespolizei FBI nach Berichten von US-Medien den Attentäter identifiziert. Es handle sich bei dem Schützen um den 20-jährigen Thomas Matthew Crooks aus Bethel Park im Staat Pennsylvania, berichteten die Sender NBC und CBS am Sonntag unter Berufung auf das FBI. Er war demnach registriertes Mitglied von Trumps Republikanischer Partei.
Nach dem Angriff hatte Trump die Faust geballt, bevor er umringt von Security-Personal die Tribüne verließ.
BREAKING: 🇺🇸 Former President Donald Trump shot at rally. pic.twitter.com/SnQe62Vu4d
— Watcher.Guru (@WatcherGuru) July 13, 2024
Als den Zuschauern in der Menge klar geworden war, dass es sich um ein Attentat auf Trump handelt, heizte sich die Stimmung deutlich auf. Manche Trump-Anhänger griffen Journalisten verbal an, die vor Ort berichteten. „Das ist das, was ihr wolltet, nicht wahr?“, sagte ein weiterer Mann. Dutzende Besucher des Wahlkampfauftritts machten vulgäre Gesten in die Richtung, aus der die Schüsse offenbar kamen.