Trump nahm Nominierung offiziell an

Trump erwartet “unglaublichen Sieg”

Freitag, 19. Juli 2024 | 08:54 Uhr

Von: APA/Reuters/AFP/dpa

Donald Trump hat seine Nominierung als Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner offiziell angenommen. “In vier Monaten werden wir einen unglaublichen Sieg erringen”, sagte er am Donnerstagabend (Ortszeit) unter Jubel auf dem Parteitag der Republikaner in Milwaukee im US-Staat Wisconsin. Er wolle “Präsident für ganz Amerika, nicht halb Amerika” sein. Er versprach bei einer Rückkehr ins Weiße Haus, Kriege zu beenden und das Ansehen der USA wiederherzustellen.

“Ich werde jede einzelne internationale Krise beenden, die die derzeitige Regierung verursacht hat, einschließlich des furchtbaren Krieges mit Russland und der Ukraine”, sagte Trump. “Wir werden den Frieden, die Stabilität und die Harmonie in der ganzen Welt wiederherstellen”, kündigte der 78-Jährige an – ohne jedoch näher darauf einzugehen, wie er dies bewerkstelligen wolle. “Unter unserer Führung werden die Vereinigten Staaten wieder respektiert werden. Keine Nation wird unsere Macht in Frage stellen, kein Feind wird an unserer Macht zweifeln, unsere Grenzen werden absolut sicher sein”, sagte Trump.

In seiner Rede gab Trump der Regierung von US-Präsident Joe Biden die Schuld an Konflikten in der Welt. “Wir befinden uns in einer internationalen Krise, wie sie die Welt selten erlebt hat”, betonte der Ex-Präsident. “Krieg wütet jetzt in Europa, im Nahen Osten, ein wachsendes Gespenst des Konflikts schwebt über Taiwan, Korea, den Philippinen und ganz Asien.” Trump kündigte auch an, dass er ein Raketenabwehrsystem für die USA nach Vorbild des israelischen “Iron Dome” bauen lassen wolle. Dabei ging er jedoch darüber hinweg, dass das israelische System für die Abwehr von Raketen mit kurzer Reichweite und den Schutz eines relativ kleinen Territoriums ausgelegt ist.

Trump nutzte seine Antrittsrede zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner zudem dafür, um erneut gegen Migranten zu hetzen. “Sie kommen von überall”, sagte der 78-Jährige und später: “Wir sind zu einer Müllhalde für den Rest der Welt geworden – und der lacht uns aus. Die denken, dass wir dumm sind.” Trump sprach etliche Minuten lang über das Thema Einwanderung. Er behauptete etwa, dass fast ausschließlich Kriminelle über die Südgrenze ins Land kämen und Menschen aus “Irrenanstalten”. “Ich werde die Krise der illegalen Einwanderung beenden, indem ich unsere Grenze schließe und die Mauer fertig stelle.”

Trump forderte außerdem, politische Meinungsverschiedenheiten nicht zu “dämonisieren”. Die USA dürften “Dissens nicht kriminalisieren oder politische Meinungsverschiedenheiten dämonisieren.” Der 78-Jährige sagte zudem, er sei keine Gefahr für die Demokratie. Vielmehr rette er die “Demokratie für die Menschen unseres Landes”. Trump ist in diverse juristische Auseinandersetzungen verwickelt. Er stellt sich öffentlich immer wieder als Opfer einer politisch motivierten “Hexenjagd” dar.

Er sprach auch das Attentat auf einer Wahlkampfveranstaltung am Samstag an. “Ich wusste sofort, dass es sehr ernst war, dass wir angegriffen wurden”, sagte der 78-Jährige. In gewisser Weise habe er sich jedoch sicher gefühlt, “weil ich Gott auf meiner Seite hatte”. Trump legte zudem eine Schweigeminute für den bei der Wahlkampfveranstaltung getöteten Zuschauer ein.

Bei der Wahlkampfkundgebung wurde nach Angaben der Polizei außer dem mutmaßlichen 20-jährigen Schützen auch der Feuerwehrmann Corey Comperatore getötet, der sich unter den Zuschauern befand. Trump legte bei seiner Schilderung des Attentats auf dem Parteitag der Republikaner eine Schweigeminute ihn ein. Vor einer stillen Menge küsste er zudem den Helm des Getöteten auf der Bühne.

“Meine Hand war blutverschmiert, einfach überall Blut”, schilderte Trump. Hätte er nicht im Moment des Schusses zur Seite geschaut, dann wäre er nicht mehr am Leben, betonte er. “Ich stehe hier vor euch, in dieser Arena, nur durch die Gnade des allmächtigen Gottes.” Seine Anhänger bejubelten ihn frenetisch. Trump holte weit aus und sagte, er werde nur ein Mal ausführlich von der Attacke auf ihn erzählen. “Ihr werdet es kein zweites Mal von mir hören, weil es tatsächlich zu schmerzhaft ist, es zu erzählen.”

Ein Schütze hatte am Samstag – kurz vor Beginn des Parteitags – auf einer Wahlkampfveranstaltung in der Stadt Butler im US-Staat Pennsylvania das Feuer eröffnet und auf Trump geschossen. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet. Ein Besucher starb, zwei weitere wurden verwundet. Trump wurde am rechten Ohr verletzt. Seitdem trägt er dort einen weißen Verband. Der Vorfall war eine Eskalation im ohnehin schon aufgeheizten US-Wahlkampf.

Trump sagte, er habe durch die Attacke etwas Neues gelernt. “Wenn etwas mit den Ohren passiert, bluten sie mehr als jeder andere Teil des Körpers.” Das hätten ihm die Ärzte erklärt. “Ich fragte: Warum ist da so viel Blut?”

Bilder von Trump mit Blut am Ohr und etwas Blut im Gesicht – und zugleich mit geballter Faust – gingen nach der Attacke um die Welt. Seine Anhänger hätten gedacht, er sei getötet worden, sagte der 78-Jährige. “Ich wollte etwas tun, um sie wissen zu lassen, dass es mir gut ging. Ich hob meinen rechten Arm, schaute zu den Tausenden und Abertausenden von Menschen, die atemlos warteten, und begann zu rufen: Kämpft! Kämpft! Kämpft!” Und weiter: “Als meine geballte Faust hoch in die Luft ging, merkte die Menge, dass es mir gut ging, und brüllte vor Stolz auf unser Land.” So etwas habe er noch nie zuvor gehört.

Kommentare

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7 Kommentare auf "Trump erwartet “unglaublichen Sieg”"


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Doolin
Doolin
Kinig
3 h 57 Min

…jetzt wird der 🏀 Dödel sogar heilig gesprochen…

🤪

N. G.
N. G.
Kinig
3 h 5 Min

Trump erwartet grossen Sieg.
Und was wenn nicht? “Kämpft kämpft kämpft”?
Kommt mir bekannt vor.

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
2 h 12 Min

Die Wörter UNGLAUBLICHER SIEG in Zusammenhang mit Trump wecken bei mir eher Erinnerungen an die UNGLAUBLICHE Niederlagen die Beschuldigung über die vermeintlich gestohlene Wahl und dem darauf folgenden Sturm auf Kapitol.

NaSellSchunSell
NaSellSchunSell
Superredner
2 h 7 Min

Er… der Retter der Nation, über den Gott seine schützende Hand gehalten hat, damit er einen Erdrutschsieg erringt und Amerika wieder great macht.
Er… der alles wieder ausbügeln muss, was (laut ihm) “der schlechteste Präsident aller Zeiten” verbockt hat.
Er… der blutverschmiert und wie durch ein Wunder überlebt hat, immer noch die Kraft hat, seine Anhänger zum Kämpfen (“Fight!” – mit geballter Faust) aufzufordern…

…und die Amis sind so doof und glauben das alles.

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
1 h 47 Min

Logisch erwartet er den Sieg, wer soll denn sonst siegen? Joe hat jetzt anderes vor…😂

Sara Lea
Sara Lea
Tratscher
48 Min 56 Sek

»Ich glaube, dass Donald Trump eine existenzielle Bedrohung für unsere Demokratie ist. Und gerade kann nur der demokratische Kandidat Trump besiegen. Also wähle ich den demokratischen Kandidaten, ganz egal wer das ist. Das ist völlig egal.«

Joe Walsh, früherer republikanischer Bewerber auf die Präsidentschaftskandidatur

DerForrest1
DerForrest1
Grünschnabel
1 h 33 Min

Bin iz schun widdo stuff, fa den gonzn quatsch wossman lesn wert fa den Typ… Wert widdo an rießn Casino mochn mit die Aussogn und wenna awin ebas holtit wossa vospriecht. Isch die holbe Ukraiene in die Russn un ddie Chinesn holns sich Taiwan in die negstn Johr… 

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