Von: Ivd
Kiew – Kürzlich kam es zu einem seltenen Telefonat zwischen dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj und dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Ziel des Gesprächs war eine Annäherung beider Parteien für den Fall, das Trump erneut Präsident wird. Trump versicherte Selenskyj „Ich werde den Krieg beenden“. Beide Seiten lobten das Telefonat anschließend.
Selenskyj gratulierte Trump zur Nominierung als Kandidat der Republikanischen Partei und verurteilte den „schockierenden Attentatsversuch in Pennsylvania“. Zudem wünschte er ihm Kraft und Sicherheit, wie Selenskyj auf der Plattform X mitteilte.
Trump verspricht Selenskyj Frieden
Trump, der sich wiederholt kritisch über die Waffenlieferungen an die Ukraine geäußert hatte, lobte das „sehr gute Telefonat“ mit Selenskyj und versprach, als nächster US-Präsident der Welt Frieden zu bringen. „Ich bin Präsident Selenskyj dankbar für seine Kontaktaufnahme“, schrieb Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. „Beide Seiten werden in der Lage sein, zusammenzukommen und ein Abkommen auszuhandeln, das die Gewalt beendet und einen Weg in den Wohlstand ebnet.“
Für Selenskyj dürfte das Telefonat vor allem darauf abgezielt haben, die fortgesetzte Unterstützung der USA im Abwehrkampf gegen die russische Invasion zu sichern, auch im Falle eines Wahlsiegs Trumps. Selenskyj erklärte, dass er mit Trump vereinbart habe, bei einem persönlichen Treffen über Schritte zu sprechen, die einen gerechten und dauerhaften Frieden ermöglichen könnten.
Sorge vor möglichem Präsident Trump
In Kiew wächst jedoch die Sorge, dass Trump als Präsident die Ukraine zu erheblichen Zugeständnissen gegenüber Russland drängen könnte. Die ukrainische Regierung befürchtet, dass Trump im Falle einer Wiederwahl die Ukraine bei Verhandlungen möglicherweise zu weiteren Gebietsabtretungen zwingen könnte, um einen Ausgleich mit Russland zu erreichen.
US-Außenminister Antony Blinken versuchte, diese Bedenken jüngst zu zerstreuen, indem er die fortdauernde westliche Unterstützung für die Ukraine betonte. Er erklärte, dass die Ukraine „militärisch auf eigenen Füßen stehen“ werde und dass die westlichen Länder ihre Unterstützung weiter ausbauen würden. Blinken verwies auf den jüngsten NATO-Gipfel, bei dem über 20 Länder bilaterale Sicherheitsabkommen mit der Ukraine angekündigt hätten.