Von: Ivd
Washington/Rom – Der Tod von Papst Franziskus bewegt die Welt. In Kirchen und auf öffentlichen Plätzen versammeln sich Gläubige, in Washington wehen die Flaggen auf halbmast. US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich angekündigt, dass er zur Beisetzung des Papstes nach Rom reisen wird, doch bei Trump-Jüngern gehen die Meinung über den Verstorbenen drastisch auseinander: „Das Böse wurde durch Gottes Hand besiegt.“
Während viele trauern und innehalten, sorgt eine radikale Stimme aus den Reihen der US-amerikanischen Politik für Entsetzen: Die republikanische Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene hat auf der Plattform X den Tod des Pontifex mit folgenden Worten kommentiert: „Heute gab es große Veränderungen in der globalen Führung. Das Böse wurde durch Gottes Hand besiegt.“
Today there were major shifts in global leaderships.
Evil is being defeated by the hand of God.
— Marjorie Taylor Greene 🇺🇸 (@mtgreenee) April 21, 2025
Greene, eine enge Verbündete von Donald Trump und in der Vergangenheit immer wieder durch radikale Aussagen aufgefallen, hatte bereits früher wegen irreführender Aussagen zur Pandemie zeitweise ihren X-Account verloren. Sie zählt zu den prominenten Unterstützerinnen der rechtsextremen Verschwörungsbewegung QAnon und befeuerte aktiv Trumps unbelegte Wahlbetrugsbehauptungen nach den Präsidentschaftswahlen 2020.
Trumps unfreiwillige Nähe zum Papst
Greenes Position verwundert etwas, da bei Trumps Wiederwahl ein großer Teil der Stimmen aus dem katholischen Lager kamen. „Wir lieben euch alle und sind bei euch“, sagte er in einer Ansprache an die katholische Bevölkerung der USA. „Die Katholiken haben mich bei der Wahl sehr stark unterstützt. Es ist eine Ehre, diese Unterstützung zu haben. Ich fühle jetzt mit ihnen, weil sie den Papst geliebt haben.“
Weiterhin kündigte Trump an, zur Beerdigung des Papstes nach Italien zu reisen. Zu Lebzeiten hatte sich dieser gegen Trumps Regierungsstil gewandt. Bereits 2015, bei einer Rede vor dem US-Kongress, hatte Franziskus appelliert: „Wir, die Menschen dieses Kontinents, begegnen Fremden nicht mit Angst, denn die meisten von uns waren selbst einst Fremde.“
Ein Papst für alle
Rund ein Fünftel der erwachsenen US-Amerikaner ist katholisch. Für viele von ihnen war Franziskus mehr als nur ein Papst. Trump kann sich also seinen radikalen Kurs gegenüber allen Systemkritikern trotz der pro-migrantischen und liberalen Einstellung bei Papst Franziskus nicht erlauben. Es bleibt abzuwarten, ob Trump seine Gefolgschaft auch vor dem ewigen Fegefeuer bewahren kann, oder ob einzelne weiter gegen das Kirchenoberhaupt poltern werden.
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