Trump verschärft seinen Ton gegenüber der Ukraine

Trump: Teilnahme Selenskyjs an Gesprächen nicht wichtig

Samstag, 22. Februar 2025 | 01:07 Uhr

Von: APA/AFP/Reuters

US-Präsident Donald Trump hat sich einmal mehr gegen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gestellt: Er halte es nicht für wichtig, dass Selenskyj an den Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges beteiligt werde, sagte er Freitag im Interview mit dem Sender Fox News. Später erklärte er im Weißen Haus dann, dass für eine Beendigung des Krieges der russische Präsident Wladimir Putin und Selenskyj zusammentreffen müssten.

“Präsident Putin und Präsident Selenskyj werden zusammentreffen müssen”, sagte Trump am Freitag im Weißen Haus. “Denn wissen Sie was? Wir wollen das Töten von Millionen von Menschen beenden.”

Hofft auf baldiges Abkommen über Bodenschätze

Der US-Präsident fügte hinzu, Kiew werde “hoffentlich in der nächsten Zeit” ein Abkommen unterzeichnen, das Washington bevorzugten Zugang zu den ukrainischen Bodenschätzen gewährt. “Sie sind sehr mutig, in jeder Hinsicht, die man sich vorstellen kann”, sagte Trump über die Ukraine. “Aber wir geben unser Geld für ein Land aus, das sehr, sehr weit weg ist.” Die US-Regierung strebt ein Wirtschaftsabkommen mit Kiew an, in dessen Rahmen die Ukraine den USA beispielsweise Seltene Erden im Gegenzug für die militärische Unterstützung des Landes liefert.

Trump äußerte dies am Freitag, nachdem er zuvor – vor US-Gouverneuren im Weißen Haus – gesagt hatte, die Ukrainer hätten nichts in der Hand, was zu den Gesprächen über ein Ende des Krieges beitragen könnte. Er habe sehr gute Gespräche mit Putin geführt, aber “nicht so gute Gespräche mit der Ukraine”. “Sie haben nichts auf der Hand, aber sie spielen mit harten Bandagen. Aber wir werden nicht zulassen, dass das so weitergeht”, ergänzte er.

Zuvor hatte Trump in einem Interview mit dem Sender Fox News die Teilnahme Selenskyjs an den Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges für “nicht sehr wichtig” erklärt. Selenskyj sei “schon seit drei Jahren” dabei. “Er macht es sehr schwer, zu Absprachen zu kommen”.

Seit Tagen schärferer Ton gegenüber der Ukraine

Der Republikaner hatte diese Woche seinen Ton gegenüber der Ukraine deutlich verschärft. Er bezeichnete Selenskyj als “Diktator ohne Wahlen” und warf ihm in einer vor, für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mitverantwortlich zu sein.

In den vergangenen Tagen hatte die US-Regierung auf hoher Ebene Gespräche mit Moskau über eine Beendigung des Krieges aufgenommen, ohne Kiew oder Vertreter anderer europäischer Verbündeter daran zu beteiligen. Dies hat bei der Ukraine und ihren Unterstützern Irritationen und scharfe Kritik ausgelöst.

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