Trump teilte seine Vorstellungen in 30-Sekunden-Clip

Trump wirbt mit groteskem KI-Video für seine Gaza-Vision

Mittwoch, 26. Februar 2025 | 14:32 Uhr

Von: APA/dpa

Mit einem von Künstlicher Intelligenz (KI) erzeugten Video wirbt US-Präsident Präsident Donald Trump erneut für seine Vorstellungen für die Zukunft des Gazastreifens. Der etwa 30 Sekunden lange, grotesk anmutende Clip, den Trump auf seiner Plattform Truth Social veröffentlichte, beginnt mit Bildern von Kämpfern und Kindern in zerlumpter Kleidung zwischen Ruinen. “Gaza 2025”, lautet die Bildunterschrift. Dann geht die Szenerie über in Visionen futuristischer Hochhäuser.

Es folgen auch sonnengeflutete Strandpromenaden und eine riesige, goldenen Statue des US-Präsidenten. Ein Mann, der Trumps Berater Elon Musk ähnelt, erscheint mehrfach in dem Video. In einer Szene isst er Hummus in einem Strandrestaurant, in anderen regnen Geldscheine auf ihn und spielende Kinder herab.

Trump selbst ist mit einer Bauchtänzerin in einem Nachtklub zu sehen, später liegen er und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu in Badehose auf Liegestühlen an einem Pool und trinken Cocktails. “Trump Gaza” steht auf einem Schild. Die Bezeichnung ist in dem Video immer wieder auch auf Gebäuden zu lesen.

Insgesamt erinnert die Szenerie an ein Luxus-Urlaubsressort mit Sandstränden, Palmen und Hotels. In einer Einstellung fährt ein Tesla – Musk ist Chef dieses E-Autobauers – einen gut besuchten Basar entlang. In einer anderen, besonders bizarren Szene, tanzen bärtige Männer in Bikini-Oberteil und langem Rock am Strand. Sie tragen grüne Stirnbänder, ähnlich jenen, die Hamas-Kämpfer tragen.

Hinterlegt ist das KI-Video mit einem Lied, in dem es unter anderem heißt: “Donald kommt, um euch zu befreien (…). Keine Tunnel mehr, keine Angst mehr: Trump Gaza ist endlich da.”

Pläne sorgten international für Empörung

Trump hatte bereits vor einigen Wochen vorgeschlagen, die rund zwei Millionen palästinensischen Bewohner und Bewohnerinnen des Küstenstreifens in andere arabische Staaten “umzusiedeln” und das zerstörte Küstengebiet unter Kontrolle der USA in eine wirtschaftlich florierende “Riviera des Nahen Ostens” zu verwandeln. Netanyahu begrüßte Trumps Pläne, international stießen sie auf heftige Kritik. Eine Zwangsumsiedlung würde Experten zufolge gegen das Völkerrecht verstoßen.

Nach mehr als 15 Monaten Krieg gilt die humanitäre Situation im Norden des Gazastreifens als katastrophal. Seit Beginn des Kriegs nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 wurden im Gazastreifen laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 48.300 Menschen getötet. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern. Mehr als fünf Wochen nach Beginn der Waffenruhe zwischen Israels Armee und der Terrororganisation Hamas werden immer noch Tote unter Trümmern eingestürzter Häuser gefunden.

Die Zahl der Palästinenser, die 1948 im ersten Nahost-Krieg flüchteten, sowie ihrer Nachkommen beträgt nach UNO-Angaben über 5,5 Millionen. Deren mögliche Rückkehr in die Heimat im heutigen Israel ist neben territorialen Fragen und dem Status von Jerusalem einer der Hauptstreitpunkte im israelisch-palästinensischen Konflikt. Trumps Plan sieht demgegenüber keine Rückkehr, sondern ein Verlassen, eine Absiedlung oder womöglich gar eine weitere Vertreibung vor.

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