Von: mk
Washington, D.C. – Nicht nur Europa stöhnt unter den Drohungen von Donald Trump und seinem erratischen Kurs. Aktuelle Umfragen zeigen: Der Frust über uneingelöste Wahlversprechen schlägt sich auch innenpolitisch in den Beliebtheitswerten des US-Präsidenten nieder: Wie die Website “Realclear Polling” ermittelte, ist die Mehrheit der Amerikaner mit Trump unzufrieden.
Die Wirtschaft läuft nicht gut, die Lebensmittelpreise sind nach wie vor hoch. Gerade wegen Versprechen in diesen Bereichen hatten sich viele US-Amerikaner bei der Wahl im November für Trump entschieden und sind nun enttäuscht.
Im Rahmen der Analyse von “Realclear Polling” wurden verschiedene Umfrageergebnisse zu einem Gesamtwert zusammengerechnet. Im Mittelpunkt steht die Zustimmung zu Trumps Wirtschaftspolitik, seinem Inflationsmanagement und seiner Außenpolitik.
Sorgen vor “Trumpcession”
Als Geschäftsmann scheint Trump in Sachen Wirtschaft ein ausgewiesener Experte zu sein. Zumindest im Wahlkampf konnte er mit diesem Ruf punkten. Nun kursiert jedoch der Begriff „Trumpcession“ in den USA. Wie die Wortschöpfung verrät, fürchten sich viele Bürger davor, dass ihr Land in eine Rezession schlittert.
Laut den befragten Meinungsforschungsinstituten sind seine Zustimmungswerte in diesem Bereich zwischen zwei und 13 Prozentpunkten gesunken. Nur eine Umfrage von CBS News zeigt einen Zuwachs von zwei Prozent, während in einer Auswertung von CNN Trumps durchschnittlicher Ablehnungswert mit 55 Prozent am höchsten ist.
Noch tiefer ist die Zustimmung beim Thema Inflation gesunken: Bei sämtlichen Umfragen, die zuletzt erhoben wurden, ging der Zuspruch um sechs bis 20 Prozentpunkten in den vergangenen Wochen zurück.
Migration und Nahostkonflikt
Auch in der Außenpolitik ist das Ansehen des Republikaners laut RealClearPolling abgestiegen – in einer CNN-Auswertung sogar um 18 Prozent. Lediglich in einer Statistik von Economist/YouGov konnte Trump einen Prozentpunkt zulegen, wobei 46 Prozent seine Art der Außenpolitik immer noch ablehnen.
Auch im Nahostkonflikt verzeichnet nur CBS News einen Anstieg von Trumps Beliebtheit bei den US-Bürgern, während sich beim Thema Migration seine Werte bei mehreren Instituten verbesserten.
Nur zwei Umfragen zeigten in diesem Bereich einen Rückgang, bei anderen Erhebungen legte er zwischen sechs und zwölf Prozentpunkte zu. Trump hatte im Wahlkampf immer wieder versprochen, die illegale Migration schärfer zu bekämpfen.
Trotz allem schneidet Trump in Sachen Beliebtheit auch im historischen Vergleich zu seinen Vorgängern schwach ab: Sämtliche Präsidenten starteten seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit einem Zuspruch von über 50 Prozent in ihre Amtszeit. Vor allem die ersten 100 Tage galten als eine Art Schonfrist, die dem neuen Präsidenten nach Amtsantritt eingeräumt wurden, um sich in seiner Rolle zurechtzufinden. Bei Trump ist dies nicht der Fall.
Aktuell sind 21 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen