Von: mk
Kiew – Die türkische Regierung hat die Ukraine verärgert. Obwohl das Land NATO-Mitglied ist, hat sich die Türkei geweigert, Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Nun weicht Ankara erneut von der Linie der westlichen Welt gegen die russische Diktatur ab und lädt eine russische Delegation von der besetzten Krim-Halbinsel zu einem internationalen Treffen ein.
Die türkische Regierung hat Vertreter der russischen Besatzungsbehörden auf der Krim zur Teilnahme am Treffen der Vereinigten Städte und Lokalregierungen eingeladen, wie der Kyiv Independent unter Berufung auf russische Medien schreibt.
Die ukrainische Zeitung berichtet auch, dass die russische Delegation beabsichtigt, eine Städtepartnerschaft mit der türkischen Gemeinde Beylikduzu im Istanbuler Bezirk einzugehen. Für Ukraine ist die türkische Einladung ein schwerwiegender Fehltritt, zumal Russland die Schwarzmeerhalbinsel seit 2014 besetzt hat und die Mehrheit der Länder weltweit die Besetzung verurteilt hat.
Die UN-Generalversammlung fordert etwa alle Mitglieder auf, Handlungen zu unterlassen, die den Status der Halbinsel als ukrainisches Territorium in Frage stellen. Dazu zählt der Kontakt mit den Besatzungsbehörden.
„Wir nehmen dieses Thema sehr ernst. Die Ukraine hat bereits eine offizielle Erklärung von der türkischen Seite bezüglich des Besuchs angefordert“, erklärt der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleh Nikolenko, laut Kyiv Independent.
Im August 2022 hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan im Rahmen eines virtuellen Gipfeltreffens noch betont, dass die Türkei die illegale Besetzung der Krim durch Russland nicht anerkenne.
