Von: APA/Reuters/TASS
Ein strategischer Bomber vom Typ Tu-22M3 ist am Freitag in der Früh in der südrussischen Region Stawropol abgestürzt, wie die Nachrichtenagenturen Interfax und TASS unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium berichteten. Das Ministerium teilte mit, dass die vier Piloten das Flugzeug mit dem Schleudersitz verlassen hätten. Drei von ihnen seien gerettet worden, die Suche nach dem vierten Piloten werde fortgesetzt.
“Ein Tu-22M3-Flugzeug der russischen Luft- und Raumfahrtkräfte ist bei der Rückkehr von einem Kampfeinsatz zu seinem Stützpunkt in der Region Stawropol abgestürzt. Die Piloten sind mit dem Schleudersitz ausgestiegen”, teilte das Ministerium mit. Der Absturz scheint durch eine technische Störung verursacht worden zu sein. Das Flugzeug hätte keine Munition an Bord gehabt, hieß es von russischer Seite.
Nach Angaben eines ukrainischen Luftwaffenkommandanten wurde die Tupolew-Maschine dagegen vom ukrainischen Militär zerstört. “Zum ersten Mal haben Flugabwehrraketeneinheiten der Luftwaffe in Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsnachrichtendienst der Ukraine einen strategischen Langstreckenbomber Tu-22M3 zerstört, der Träger von Kh-22-Marschflugkörpern ist”, erklärte der Kommandant der Luftwaffe, Mykola Oleshchuk, auf Telegram.
Unterdessen gingen die russischen Angriffe auf Infrastrukturobjekte in der Ukraine in der Nacht auf Freitag weiter. Bei russischen Angriffen wurden nach Regierungsangaben mindestens acht Menschen getötet, darunter zwei Kinder. Im Bezirk Synelnykowe in der zentral gelegenen Region Dnipropetrowsk seien sechs Menschen getötet worden, darunter ein sechsjähriges und ein achtjähriges Kind, erklärte Innenminister Ihor Klymenko am Freitag im Onlinedienst Telegram. In der Regionalhauptstadt Dnipro wurden laut Innenministerium zwei Menschen getötet und 16 weitere verletzt.
Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, Russland habe die Ukraine in der Nacht mit 22 Lenkflugkörpern und 14 Drohnen angegriffen. Alle Drohnen vom Typ Shahed und 15 Lenkflugkörper seien zerstört worden, erklärte Luftwaffenkommandant Mykola Oleschtschuk auf Telegram.
Gouverneur Serhij Lysak teilte auf Telegram mit, ein fünfstöckiges Gebäude in der Stadt Dnipro stehe in Brand und sei teilweise zerstört. Bei einem Angriff im westlich von Dnipro gelegenen Bezirk Krywyji Rih habe es ebenfalls Schäden gegeben. Laut Militärverwaltungschef Oleksandr Wilkul wurden in Krywyji Rih bei einem Angriff auf eine Infrastrukturanlage zwei Männer und eine Frau verletzt.
Unterdessen meldete der Gouverneur der südrussischen Grenzregion Belgorod, 25 ukrainische Drohnen seien abgeschossen worden. Die Angriffe hätten der gleichnamigen Hauptstadt der Region gegolten, erklärte Wjatscheslaw Gladkow. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden, Verletzte oder Tote habe es nicht gegeben.