Umweltgelder für das Kraftwerk Schnals-Naturns

Über eine Million Euro Umweltgeld für Gemeinde Naturns

Donnerstag, 20. Februar 2025 | 14:54 Uhr

Von: Ivd

Naturns – Der Gemeinderat von Naturns hat bei seiner letzten Sitzung die Umweltgelder für das Kraftwerk Schnals-Naturns verpflichtet. Insgesamt stehen den Standortgemeinden Schnals, Naturns und Kastelbell für die letzten drei Jahre nun zum ersten Mal über 3.650.000 Euro zur Verfügung. Viele Bürger würden davon profitieren, so die Gemeinde Naturns.

Der Vernagt-Stausee im Schnalstal wird vom Schnalser Bach gespeist. Der Stausee liegt auf 1.689 Meter Höhe und hat eine Fläche von circa 100 Hektat Das Wasserkraftwerk Naturns wurde dann durch die Etschwerke der Städte Meran und Bozen, heute fusioniert zu Alperia, von 1953 bis 1956 gebaut und 1963 in Betrieb genommen.

Das Einzugsgebiet beträgt 67,8 Quadratkilometer, das Fassungsvermögen des Stausees 42 Millionen Kubikmeter. Durch die maximale ableitbare Wassermenge von 18,15 Kubikmeter pro Sekunde können bei einer installierten Leistung von 230 Megawatt durchschnittlich 304 Millionen Kilowattstunden pro Jahr an grünem Strom produziert werden.

„Alperia ist ein Energieunternehmen, das dem Land und mehrheitlich den Gemeinden gehört – somit auf jeden Fall zu 100 Prozent den Südtirolerinnen und Südtiroler. Wir haben so die Steuerleistungen und Gebühren sowie die Dividenden, die in die öffentlichen Haushalte fließen. Dazu kommen dann auch noch die Umweltgelder, welche den Menschen vor Ort sehr zustehen. Unterm Strich haben alle etwas von der heimgeholten Energie“, zeigt Landeshauptmann Arno Kompatscher auf.

Die Konzession für das Kraftwerk Naturns verfiel bereits mit Datum 28.04.2023. Der Zusatzzins, welcher rund 1.450.000 Euro jährlich beträgt, muss somit ab dem 29.04.2023 bis zu einer Neuvergabe von Alperia Greenpower entrichtet werden.

Bereits im Frühjahr 2023 haben mehrere Treffen mit den Vertretern der Gemeinden Schnals, Naturns und Kastelbell-Tschars zur Aufteilung dieser Umweltgelder des Kraftwerks Naturns stattgefunden. Auf Basis dieser objektiven Analyse einigten sich die Gemeinderäte auf folgenden Aufteilungsschlüssel: Gemeinde Schnals 59,5 Prozent, Gemeinde Naturns 35,5 Prozent und Gemeinde Kastelbell-Tschars fünf Prozent.

Nach Abwicklung aller weiteren bürokratischen Schritte konnte der Gemeinderat mit der ersten Bilanzänderung 2025 nun den Anteil für Naturns im Ausmaß von 1.058.889,17 Euro einbauen und für die beschlossenen Projekte verpflichten. „Mit den Umweltgeldern sollen in erster Linie die Voraussetzungen für die Verlegung der Hochspannungsleitung aus dem Wohngebiet in Kompatsch geschaffen werden. Für die notwendige Studie und gegebenenfalls auch schon Projektierung hat der Gemeinderat 130.000 Euro vorgesehen“, erklärt der Naturnser Bürgermeister Zeno Christanell.

Die restlichen Gelder sind vor allem für wichtige Zivilschutzmaßnahmen eingeplant: 141.021,31 Euro für den Steinschlagschutz im Siedlungsbereich Staben, 130.173,05 Euro zur Verminderung der hydrogeologischen Gefahr in der Zone Kompatsch sowie 145.197,64 für eine Zivilschutzverbauung im Bereich Weintal. Für die ersten beiden wird voraussichtlich noch 2025 die Ausschreibung erfolgen können, beim Weintal fehlen noch die notwendigen Landesgutachten.

Darüber hinaus wurden 200.000 Euro für die Kanalisierung von Schwarzplatz bis zur Waldschenke eingeplant und 25.000 Euro für den generellen Entwässerungsplan des Oberflächenwassers. Hierzu können nun die Projektierungen starten.

„Uns ist wichtig, dass die Bürger direkt von den Umweltgeldern profitieren. In diesem Sinn soll auch in den Zivilschutz für Wohngebiete investiert werden, was zu einer Steigerung der Sicherheit von vielen Menschen führt“, unterstreicht Bürgermeister Christanell. So bringt das Kraftwerk für die Naturnser seiner Ansicht nach einen unmittelbaren Vorteil.

Bezirk: Burggrafenamt

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