Von: mk
Bozen – Die Landesregierung plant, eine gemeinsame Schulkommission einzurichten, die beurteilen soll, ob ein Schüler über die für die Teilnahme am Unterricht erforderlichen Sprachkenntnisse verfügt, oder nicht. Ein Schritt, der längst überfällig ist.
Wie Landeshauptmann Arno Kompatscher einräumte, gibt es sowohl an italienischen als auch an deutschen Schulen in Bozen einen großen Anteil an Schülern, die die Unterrichtssprache nicht beherrschen. Oft sprechen die Schüler eine Fremdsprache, manchmal handelt es sich aber auch die zweite Landessprache. Letzteres Problem herrscht vor allem an deutschsprachigen Schulen vor.
Deshalb will das Land Gespräche mit den Familien führen, bevor sie ihre Kinder in eine Schule einschreiben.
Zwar kann man das Bedürfnis italienischsprachiger Familien verstehen, ihren Kindern gerade in Südtirol von klein auf gute Deutschkenntnisse zu vermitteln. Allerdings räumt auch Kompatscher ein: „Wenn man ein Kind in einer Schule anmeldet, in der es die Unterrichtssprache nicht versteht, schadet man zuerst ihm und dann auch den anderen.“
Überfordert sind neben den Schülern auch die Lehrkräfte. Außerdem ist ein funktionierender Deutschunterricht für eine sprachliche Minderheit in einem fremden Staat essenziell für deren Überleben.