Von: mk
Bozen – Wegen des Vorwurfs, den Anführer der Organisation „Forza Nuova“, Roberto Fiore, mit dem brutalen Bombenanschlag in Bologna 1980 in Verbindung gebracht zu haben, stand Roland Lang vor Gericht, berichtet das Tagblatt Dolomiten. Am Dienstag wurde das Leitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit wegen übler Nachrede zu 1400 Euro Geldstrafe verurteilt.
Staatsanwalt Igor Secco hatte 2.000 Euro Strafe gefordert, Fiore, der sich als Nebenkläger in den Prozess eingelassen hatte, wollte 11.000 Euro. Richter Michele Papparella verfügte hingegen, dass eine eventuelle Schadenersatzforderung vor dem Zivilgericht geklärt werden müsse.
Die Urteilsbegründung soll in 90 Tagen vorliegen. Rechtsanwalt Nicola Canestrini hat bereits Berufung angekündigt. Seiner Ansicht nach falle Langs Äußerung eindeutig unter das Recht eines Politikers, Kritik zu äußern.
Lang hatte sich in einer Aussendung der Süd-Tiroler Freiheit klar gegen die geplante Gründung einer Niederlassung der rechtsextremen Splitterpartei „Forza Nuova“ in Meran geäußert. Die Sektion wurde schlussendlich nicht ins Leben gerufen.
Fiore zeigte Lang allerdings an, weil dieser auf eine Verbindung Fiores mit dem Bombenanschlag in Bologna verwiesen habe, der 85 Tote gefordert hatte. Fiore war zwar 1987 rechtskräftig verurteilt worden – allerdings nicht wegen des Attentats. Stattdessen wurden ihm aufrührerische Vereinigung, bewaffnete Bandenbildung und Waffenbesitz vorgeworfen.