Tanklager getroffen

Ukraine antwortet mit Drohnenschwärmen auf Raketenangriff

Mittwoch, 10. Juli 2024 | 10:58 Uhr

Von: Ivd

Kiew – Die Ukraine hat auf den jüngsten schweren Raketenangriff auf ein Kinderkrankenhaus in Kiew mit massiven Drohnenangriffen auf russisches Territorium reagiert. Am 9. Juli griffen ukrainische Drohnen mehrere russische Regionen an, darunter Belgorod, Kursk, Woronesch, Rostow und Astrachan. Besonders ein Tanklager des Ölkonzerns Lukoil im Gebiet Wolgograd wurde getroffen und geriet in Brand.

Gebietsgouverneur Andrej Botscharow erklärte, dass Trümmer abgeschossener Drohnen das Lager in Kalatsch am Don beschädigt hätten. Während das Feuer gelöscht wurde, bestätigte das russische Verteidigungsministerium, dass 38 ukrainische Drohnen abgefangen wurden. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben ist zunächst nicht möglich. Zusätzlich zu den Angriffen auf das Tanklager, berichteten russische Behörden, dass auf den Flughäfen von Wolgograd und Astrachan der Flugverkehr vorübergehend eingestellt werden musste.

Gezielte Angriffe gegen großflächiges Bombardement

Die Ukraine setzt Drohnen gezielt gegen russische Kriegsinfrastruktur wie Tank- und Munitionslager ein, um den Nachschub für die russische Armee zu stören. Diese Taktik ist eine Antwort auf den Mangel an schweren Distanzwaffen, den die Ukraine seit Beginn der russischen Invasion kompensieren muss.

Der verheerende russische Raketenangriff auf Kiew am Montag forderte 42 Menschenleben und verletzte 190 weitere. Besonders erschütternd war der Treffer auf eine der größten Kinderkliniken des Landes. Aus den Trümmern eines beschädigten Wohnhauses in Kiew wurde zudem ein vermisster Junge tot geborgen, wie der Katastrophenschutz der ukrainischen Hauptstadt mitteilte.

In Kiew wurde für diesen Dienstag ein Trauertag ausgerufen, um der Opfer des Angriffs zu gedenken. Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte: „Wir arbeiten weiter am Schutz unserer Städte und Gemeinschaften vor dem russischen Terror.“

Familienfest nach Angriff auf Kinderkrankenhaus

Während die Ukraine ihre gefallenen Bürger betrauert, allem voran zahlreiche Kinder, hält Putin die PR-Maschinerie am Laufen: Am 8. Juli ist in Russland Tag der Familie, der Liebe und der Treue und diesen hat Putin medienwirksam gefeiert. Was klingt wie ein boshafter Scherz, ist gelebte Realität des russischen Diktators.

Eine weitere Provokation erlaubte sich der 71-Jährige bei der Ausrichtung eines UN-Treffens: Russland hat in diesem Monat den Vorsitz des UN-Gremiums inne, was in sich bereits an Absurdität kaum zu überbieten ist. Zur Feier des Tages servierte das russische Staatsoberhaupt seinen Gästen „Hähnchen Kiew“. Das Menü an diesem Abend sorgte für einen weiteren Eklat.

Inmitten dieser tragischen und haarsträubenden Ereignisse zeigt sich die ungebrochene Widerstandskraft der ukrainischen Bevölkerung. Bei allen ideologischen Differenzen sollte nicht vergessen werden, dass es um Menschenleben geht, die als Prämisse für Witze wie „Hähnchen Kiew“ missbraucht werden.

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