US-Außenminister: Hilfe ist "auf dem Weg"

Ukraine fordert bei Blinken-Visite Patriot-Flugabwehrsysteme

Dienstag, 14. Mai 2024 | 20:13 Uhr

Von: APA/dpa/Reuters

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Besuch von US-Außenminister Antony Blinken Patriot-Flugabwehrsysteme für die von russischen Bomben und Raketen bedrohte Großstadt Charkiw gefordert. Zum Schutz der Stadt und ihres Umlands seien zwei dieser Systeme notwendig, sagte Selenskyj am Dienstag in Kiew. US-Hilfe für den Abwehrkampf sei von entscheidender Bedeutung. Dabei sei Flugabwehr das “größte Defizit”, sagte Selenskyj.

Die Waffen seien teils schon eingetroffen, teils noch unterwegs, sagte Blinken. “Das wird auf dem Schlachtfeld einen realen Unterschied machen gegen die russische Aggression”. Er nannte aber keine Details. Bei einer Rede am Polytechnischen Institut von Kiew sagte er später, es werde nach Flugabwehrsystemen gesucht. Der US-Kongress hatte im April nach monatelanger Blockade Militärhilfen im Umfang von 61 Milliarden Dollar (rund 56 Milliarden Euro) für Kiew bewilligt. Nach ukrainischen Medienberichten sagte Blinken der Ukraine weitere, so umfangreiche Waffenhilfen zu, dass sie die Lage auf dem Schlachtfeld verändern können.

Die Ukraine ist aus einem Mangel an Waffen, Munition und Soldaten seit Monaten in der Defensive. In der Region Charkiw gerät die ukrainische Armee derzeit durch eine russische Offensive zunehmend in Bedrängnis. Am Montag räumte der ukrainische Generalstab “taktische Erfolge” der russischen Truppen in der Region im Nordosten der Ukraine ein. Moskau meldete am Dienstag die Einnahme eines weiteren Dorfes in der Region. Russische Einheiten hätten das Dorf Buhruwatka unter ihre Kontrolle gebracht und seien “tief in die Verteidigung des Feindes” vorgerückt, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Buhruwatka liegt in der Nähe der umkämpften ukrainischen Grenzstadt Wowtschansk.

Die Verzögerung der US-Hilfen habe die Ukraine verwundbar gemacht, gestand Blinken in der Rede vor Studenten ein. Er beschrieb die Sicherheitsabkommen, die die Ukraine derzeit mit vielen Ländern abschließt, als Brücke zu einer NATO-Mitgliedschaft. Die USA wollten die Ukraine in einem auf zehn Jahre angelegten Abkommen in vielen Bereichen von der Luftfahrt bis zur Luftverteidigung, von Drohnen bis zur Minenräumung unterstützen. Bei einem neuen russischen Angriff werde es Konsultationen auf höchster Ebene geben. Auch solle das Abkommen den Aufbau der ukrainischen Verteidigungsindustrie beschleunigen.

Solche Vereinbarungen könnten sicherstellen, dass der Beitritt der Ukraine zur NATO reibungslos vonstattengehen werde, wenn alle Bedingungen erfüllt seien und alle Verbündeten zustimmen, sagte Blinken. Schon der kommende NATO-Gipfel in Washington im Juli werde “greifbare Schritte” der Integration für die Ukraine bringen, versprach er. Er rief die Ukraine auch zu Reformen in Wirtschaft und Rechtssystem auf. Dies werde den Beitritt zur EU erleichtern.

In Moskau kommentierte Kremlsprecher Dmitri Peskow, Blinkens Besuch in Kiew zeige, wie nervös die USA und die Ukraine wegen der Lage im Krieg seien.

Blinken war Dienstagfrüh von Polen aus mit einem Nachtzug nach Kiew gereist. Es ist der vierte Ukraine-Besuch des US-Außenministers seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022. Die Reise solle vor allem ein starkes Signal aussenden, um die Ukrainer zu beruhigen, die offensichtlich “in einer sehr schwierigen” Situation seien, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter zu Journalisten. Er verwies auf die Kämpfe an der Front im Osten und die Angriffe auf Charkiw.

Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

11 Kommentare auf "Ukraine fordert bei Blinken-Visite Patriot-Flugabwehrsysteme"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
MirseinMir
MirseinMir
Grünschnabel
1 Monat 18 Tage

“The Armed Forces of Ukraine have no reserves left, Ukrainian intelligence chief Budanov said in an interview with NYT .

“All our troops are now either in Kharkov or in Chasov Yar. I used everything we have. Unfortunately, we don’t have anyone left in reserve,” said the head of the Main Intelligence Directorate.”

Es ist an der Zeit auch im Westen der Realität ins Auge zu sehen!

OrtlerNord
OrtlerNord
Universalgelehrter
1 Monat 18 Tage

mir…
Deine Realität heißt weiterhin
Das grosse morden und vergewaltigen von Russland! 🤢🤮

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 18 Tage

Ins Auge ist gut… Momentan wird Augenwischerei betrieben! Eun Teil der westlichen Bevölkerung glaubt den Unsinn!

Hustinettenbaer
1 Monat 18 Tage

@MirseinMir
Das sagt der “head of the Main Intelligence Directorate” zur NYT, weil er aufgeben will oder mehr Waffen/Unterstützung ?

Wir Randfiguren nehmen in unserer jeweiligen “Realität” bzw. Informationsblase das wahr, was wir wollen oder fürchten.

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 18 Tage

@OrtlerNord Hat er nicht gesagt! Wo steht das? Er weist lediglich auf die aktuelle Situation hin.
Würde man zur Zeit schreiben die Situation ist für die Ukraine gefährlich weil Russland auf dem Vormarsch ist, würde man von euch als Russland Fan betitelt. WARUM? Man sagt lediglich, dass es so ist und ne GEFAHR darstellt!
Freunde, DENKEN anstatt Interpretationen die ihr euch AUSDENKT!! !

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 18 Tage
Oje do isch no long nit aller Tage Abend und für an Sieg (=mindestens die Ziele de Putler vorgeben hot erfüllt) glongs no long nit (“Nazi Regierung” Stürzen) bzw zum Teil nimmer mol mehr möglich (Schwächere und weniger NATO). Und dass die Ukraine mit selle zauberer schlechte Korten hot bestreitet niemand, im Gegenteil, seit zwoa johr werd tog für tog mehr Hilfe gefordert (WEIL JEDEM UNGRIFFSKRIEGS GEGNER DIE LAGE KLAR ISCH) und eigentlich genau du N.G. dor uanzige wor ders nia verstinden hot, gegen olls isch und am liebsten “Verhandeln” tet. Also des Kompliment gib i gern zrug, glab du… Weiterlesen »
Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 18 Tage

MirseinMir sig i a nit als mein “Job” un in der Realität ins Auge zu schauen. Sel isch die Demokratisch gewählte Regierung in Kiew zuständig und deren Entscheidung werd Respektiert, bis dahin wer stea i hinter ihnen und tat ihnen jede Kugel liefern de mor auf Lager hoben. Und an an Sieg Putins (wos a olm sel sein soll, frog i mi echt, vlt konns mr jo uaner vo die Boys mol erklären wos genau es enk do erhofft zu “gewinnen”) weiger i mi offen und ehrlich gsog a lei zu denken, sem stimm i in seine Fans voll zua.

hundeseele
hundeseele
Universalgelehrter
1 Monat 18 Tage

Klar haben sie nix mehr,wenn immer mehr von ihren geschenkten Waffen auf dem Weltmarkt auftauchen-wenn sie die meisten Waffen die sie bekommen verkaufen,werden sie auch keinen Krieg führen können……

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 18 Tage

Wer sie? Quelle? Telegramm oder? Ober jo sig men olleweil wirklich viel Highmars und Artillerie auf ebay.. 🙄 logisch passiert im Schatten des Krieges an haufn scheiß ober gian tuats hauptsächlich um Munition.

mermer
mermer
Tratscher
1 Monat 18 Tage

@hundeseele halb so schlimm, wichtig waffen liefern

fingerzeig
fingerzeig
Superredner
1 Monat 18 Tage

lese seit über 2 jahren: fordert… was hats gebracht? noch mehr menschen 1,8 mt unter…. vom klima….ganz zu schweigen…

wpDiscuz