Erfolgreicher Test neuer Rakete - bizarres Kreml-Statement

Ukraine kann Russland wohl bald empfindliche Schläge versetzen

Mittwoch, 02. Oktober 2024 | 15:41 Uhr

Von: luk

Kiew – Die Ukraine hat einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung ihrer Verteidigungskapazitäten gemacht. Präsident Wolodymyr Selenskyj verkündete auf dem Internationalen Forum der Verteidigungsindustrie, dass eine neu entwickelte ballistische Rakete erfolgreich getestet wurde. Dieses System könnte der Ukraine ermöglichen, Ziele tiefer im Inneren Russlands zu erreichen, was bisher aufgrund internationaler Zurückhaltung bei der Lieferung westlicher Langstreckenraketen wie Storm Shadow, SCALP oder ATACMS nicht möglich war.

Damit könnte die Ukraine in gewisser Weise mehr Autonomie in der Auseinandersetzung mit dem Aggressor aus dem Nachbarland Russland erlangen.

Bereits vor einem Monat gab es Berichte über erfolgreiche Flugtests, doch nun wurde dies offiziell bestätigt. Zusätzlich erwähnte Selenskyj, dass die Produktion der ukrainischen Radhaubitzen vom Typ Bohdana auf monatlich 15 bis 20 Einheiten gesteigert wurde. Diese selbstentwickelten Artilleriesysteme sollen ebenfalls die Schlagkraft der ukrainischen Armee im Kampf gegen die russische Invasion erhöhen. Die Entwicklungen unterstreichen die Bemühungen der Ukraine, unabhängig von internationalen Waffenlieferungen ihre militärische Verteidigung weiter auszubauen.

Bizarres Kreml-Statement

In einem bemerkenswert widersprüchlichen Statement hat der Kreml indes zu Zurückhaltung im Nahost-Konflikt aufgerufen. Trotz seiner eigenen Rolle im Ukraine-Krieg, der unzählige zivile Opfer gefordert hat, verurteilte Kremlsprecher Dmitri Peskow Angriffe auf Zivilisten im Nahen Osten. „Natürlich verurteilen wir alle Handlungen, die zum Tod von Zivilisten führen“, erklärte Peskow gegenüber russischen Nachrichtenagenturen.

Angesichts der unzähligen Angriffe Russlands auf zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser in der Ukraine klingt diese Aussage schmerzhaft zynisch.

Bemerkenswert an Peskows Aussagen ist jedoch die fehlende Kritik an Iran, einem engen Verbündeten Russlands, der kürzlich Raketenangriffe auf Israel durchgeführt hat. Stattdessen betonte Peskow die fortlaufenden Kontakte Russlands mit allen Parteien des Konflikts und rief alle Seiten zur Zurückhaltung auf. Beobachter sehen in dieser Äußerung des Kremls eine diplomatische Gratwanderung zwischen den Interessen Russlands in der Region und seiner engen Partnerschaft mit dem Iran.

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