Verteidigungsminister Umjerow: Ukraine kämpft in Kursk weiter

Ukraine will in russischem Gebiet Kursk weiterkämpfen

Montag, 17. März 2025 | 11:12 Uhr

Von: APA/dpa/Reuters

Das ukrainische Militär hält nach offiziellen Angaben auch nach dem Rückzug aus der Kleinstadt Sudscha weiterhin Positionen im westrussischen Gebiet Kursk. “Wir haben weiterhin eine signifikante Zahl an (Quadrat-)Kilometern feindlichen Territoriums unter Kontrolle”, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow dem US-Sender Fox News, das am Sonntagnachmittag (US-Ostküstenzeit) ausgestrahlt wurde.

Derzeit seien keine ukrainischen Einheiten dort eingekreist. “Aussagen über Tausende ukrainische Soldaten, die eingekesselt sind, sind daher nicht korrekt”, betonte er.

Kremlchef Wladimir Putin und sein Generalstabschef Waleri Gerassimow hatten nach dem russischen Vorstoß auf Sudscha von der angeblichen Einkesselung Tausender ukrainischer Soldaten gesprochen. US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag Kremlchef um Milde für diese Soldaten gebeten – Kiew hat seither mehrfach die Einkesselung dementiert.

Ukraine will weiter aktiv im Gebiet Kursk kämpfen

So räumte Umjerow zwar den Rückzug auf “vorteilhaftere Verteidigungspositionen” ein, kündigte jedoch auch an, dass die Ukraine weiterhin – zumindest bis zur Einigung auf eine Waffenruhe – aktiv im Gebiet Kursk kämpfen werde. Dies diene dazu, den Vormarsch russischer Truppen auf ukrainisches Gebiet zu verhindern, sagte er.

Russland führt seit über drei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine und hält einschließlich der Krim mehr als 100.000 Quadratkilometer Territoriums seines südlichen Nachbarn besetzt. Im vergangenen Sommer hatte das ukrainische Militär bei einem überraschenden Gegenstoß erstmals den Krieg auf das Gebiet des Angreifers getragen und gut 1.200 Quadratkilometer im westrussischen Kursk erobert. Zuletzt sind die Ukrainer massiv zurückgedrängt worden. Karten des Generalstabs in Kiew zeigen nur noch kleine russische Landstriche westlich und südlich von Sudscha als ukrainisch kontrolliert an.

Russische Drohnen greifen Kiew an

Russland griff unterdessen wieder die ukrainische Hauptstadt Kiew mit Drohnen an. Vitali Klitschko, der Bürgermeister von Kiew, schrieb in der Nacht auf Montag auf Telegram, ukrainische Luftabwehreinheiten versuchten, den Angriff abzuwehren. Die Ukraine schoss nach eigenen Angaben in der Nacht 90 von 174 russischen Drohnen ab. 70 Drohnen seien mit elektronischer Kriegsführung unschädlich gemacht worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben der Regierung in Moskau in der Nacht 72 ukrainische Drohnen zerstört.

Feuer in russischer Energieanlage

Die Ukraine hat in der Nacht russischen Behördenangaben zufolge erneut einen folgenschweren Angriff auf eine Energieanlage unternommen. Bei einem Drohnenangriff auf das Gebiet Astrachan an der Wolga sei ein Mensch verletzt worden, teilte der Gouverneur der Region, Igor Babuschkin, auf Telegram mit. Die Attacke habe der Energie- und Treibstoffindustrie gegolten. “Beim Absturz der Drohnentrümmer auf das Territorium des Objekts ist es zu einem Brand gekommen”, schrieb Babuschkin.

Verletzter und Schäden durch Angriff auf Odessa

Bei russischen Drohnenangriffen auf die Region Odessa wurde nach ukrainischen Angaben ein Zivilist verletzt. Energieanlagen seien getroffen worden und es sei zu Stromausfällen gekommen, schrieb der Gouverneur der Region, Oleh Kiper, auf Telegram. Schäden habe es unter anderem auch an einem Kindergarten und einem Wohnhaus gegeben. Russland greift die Hafenstadt Odessa und die umliegende Region am Schwarzen Meer seit drei Wochen praktisch täglich mit Drohnen und Raketen an. Odessa ist wichtig für die See-Exporte der Ukraine.

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