Besonders Augenmerk auf Anbindung des Bahnhofareals

Umfahrung Bozen: Planung geht weiter

Dienstag, 20. Dezember 2016 | 16:28 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Planungsarbeiten für die Umfahrung von Bozen mit neuer Anbindung an die MeBo und an die Straße ins Sarntal gehen weiter. Heute hat sich die Landesregierung mit den neuen Kostenschätzungen, den möglichen Trassenführungen und den Verkehrsflüssen befasst.

Die technischen Eigenschaften für eine Umfahrung der Landeshauptstadt hatte die Landesregierung vor zwei Jahren festgelegt. Demnach soll das Projekt in vier Baulose unterteilt werden. Das erste Baulos umfasst den zweirohrigen Tunnel durch den Virgl, der die Stadtzonen Pfarrhof und Kampill verbindetl (198.860.000 Euro). Baulos zwei sieht die Verlegung der Einsteinstraße unter die Erde vor, und zwar zwischen den beiden Knotenpunkten in der Galvani- und in der Buozzi-Straße (26.140.000 Euro). Das dritte Baulos hat die Anbindung an die MeBo (SS 38) zum Gegenstand (55.165.000 Euro), während das für den Verkehrsfluss in Bozen besonders wichtige vierte Baulos den Tunnel unter dem Hörtenberg und den Anschluss an das Sarntal von der Kampiller Brücke aus beinhaltet (87.720.000 Euro).

Im September hatte sich die Landesregierung über die Vorgehensweise zur Umsetzung des Projekts und eine Einbindung der Gemeinde Bozen geeinigt und die Koordinierung dem Landesressort für Mobilität übertragen. Gleichzeitig beschloss sie, eine Machbarkeitsstudie ausarbeiten zu lassen, um eine mögliche Verdoppelung des Tunnels St. Jakob und die Verbindung mit Stadtzentrum und Bahnhofsgelände genauer zu prüfen, ebenso wie die Verbindung Pfarrhof, Einsteinstraße und MeBo und die Anschlussmöglichkeiten des Hörtenbergtunnels.

Im Zuge der Analyse der Verkehrsströme und der möglich besten Trassenführungen wurden auch neue Kostenrechnungen vorgelegt. So würde eine Verdoppelung des Tunnels St. Jakob und die direkte Anbindung des Virgltunnels an das Bahnhofsareal die veranschlagten Kosten um 107,5 Millionen Euro auf 313,5 Millionen Euro ansteigen lassen. Was die Verbindung zwischen Pfarrhof und Stadtzentrum angeht, werden derzeit sieben verschiedene Varianten unter die Lupe genommen.

“Die Untersuchungen, die derzeit durchgeführt werden, sollen die aus technischer und wirtschaftlicher Sicht besten Lösungen ausfindig machen”, so Mobilitätslandesrat Florian Mussner, „die Ergebnisse sollen schon Mitte Jänner vorliegen, auf deren Grundlage wir dann die technischen Eigenschaften des Projekts abändern werden.”

Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini erinnert daran, dass die Umfahrung von Bozen das wichtigste und größte Bauvorhaben ist, das das Land in den nächsten Jahren umsetzen will. Nachdem in den vergangenen Monaten ein vorläufiger Trassenverlauf festgelegt worden ist, wird dieser nun in enger Abstimmung mit der Gemeinde Bozen optimiert. „Die Umfahrung ist nicht nur eine Infrastruktur zur Umfahrung des bewohnten Stadtgebiets, sondern eine Verkehrslösung, die es ermöglicht, die Verkehrsströme bestmöglich zu steuern”, zeigt sich Landesrat Tommasini überzeugt.

 

Bezirk: Bozen