Von: mk
Meran – 1.540 Stunden war die Meraner Umweltwache 2016 für eine saubere Stadt im Einsatz. Sie hat 641 Strafen ausgestellt und über 2.500 Mal beraten, wie Wertstoffe und Abfälle richtig entsorgt werden. Auch 2017 ist die Umweltwache in allen Meraner Stadtvierteln im Dienst.
Umweltwachen kontrollieren und beraten
Die zehn pensionierten Carabinieri- und Polizeibeamten, die die Meraner Umweltwache bilden, agieren auf Vollmacht der Stadtpolizei und werden von den Stadtwerken koordiniert. Der Dienst wurde 2011 eingeführt. Das Amt für Umwelt stellt dafür jährlich 40.000 Euro zur Verfügung. Die Aufgabe der Umweltwachen ist es, für eine korrekte Entsorgung von Wertstoffen und Abfällen auf dem gesamten Stadtgebiet zu sorgen. Ziel ist nicht die Einhebung von Bußgeldern: Auf jede ausgestellte Strafe kommen im Schnitt vier persönliche Gespräche zwischen Umweltwachen und Personen, die ihren Müll nicht sachgemäß entsorgen.
Im Jahr 2016 waren die Umweltwachen 1540 Stunden und an runde 500 Stellen im Einsatz. Im Vergleich zum Vorjahr wurden die Kontrollen besonders an den Wochenenden und an jenen Stellen verstärkt, wo immer wieder illegal Müll abgelagert wird. Die Umweltwachen stellten insgesamt 641 Strafen aus, mehr denn je zuvor (im Jahr 2015 waren es 457). Sechs der 641 Strafen wurden annulliert, nachdem die Personen, die den Bescheid erhalten hatten, Rekurs eingelegt hatten.
Illegal Müll entsorgen lohnt sich nicht
„Die Umweltwachen haben 2016 kostendeckend und so effizient wie nie für eine sauberere Stadt gearbeitet. Die illegale Entsorgung von Abfall kostet die MeranerInnen im Jahr rund 200.000 Euro. Wer Abfälle oder Schmutz in die Wertstoffglocken wirft, macht zudem das durch die MitbürgerInnen sorgsam gesammelte Glas, Papier oder Metall beinahe wertlos. Und wer seinen Kübel so vollstopft, dass er sich nicht mehr schließen lässt, wälzt die Kosten für diesen zusätzlichen Müll auf alle MeranerInnen ab“, so Madeleine Rohrer, Stadträtin für Umwelt.
Die steigende Zahl an Strafen kann auch anders gelesen werden: Es fehlt an Information, wie und wo Abfälle richtig zu entsorgen sind. „Für jeden Haushalt ist im Tarif bereits eine bestimmte Zahl von Entleerungen inbegriffen, die bei Trennung der wichtigsten Wertstoffe – Glas, Papier, Metall – kaum überschritten wird“, erklärte Claudio Vitalini, Direktor der Stadtwerke. Papier, Glas und Metall können bei den Wertstoffglocken im gesamten Stadtgebiet kostenlos entsorgt werden. Biomüll, der oft fast die Hälfte des Abfalls ausmacht, wird in einzelnen Stadtvierteln bei den Sammelstellen mit Presscontainer entgegen genommen, Karton und Plastik hingegen beim Minirecyling.
2017 bringt mehr Service
Damit die Mülltrennung zukünftig einfacher und bequemer wird, werden die bestehenden elf Sammelstellen mit Presscontainer Schritt für Schritt verbessert: „Bis Ende 2017 wird es möglich sein, in Stadtvierteln mit Presscontainer auch die Wertstoffe Karton, Plastikflaschen und Biomüll gemeinsam mit den anderen Wertstoffen und Abfällen abzugeben“, so Vitalini. Solche Sammelstellen sollen als nächstes in den Stadtvierteln Sinich und Wolkensteinstraße eingerichtet werden. Die Stadtwerke haben außerdem eine eigene Facebook-Seite lanciert, um schneller und bürgerfreundlicher informieren zu können. „In Zusammenarbeit mit Stadtvierteln und Beiräten wollen wir 2017 mehr in die Kommunikation zur richtigen Müllentsorgung investieren“, kündigten Rohrer und Vitalini an.