Blauhelme sind im Ostkongo aktiv

UNO-Soldaten im Ostkongo in heftige Kämpfe verwickelt

Freitag, 24. Januar 2025 | 23:53 Uhr

Von: APA/AFP/dpa

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo haben sich UNO-Soldaten nach eigenen Angaben heftige Kämpfe mit von Ruanda unterstützten Kämpfern geliefert. Eine Eliteeinheit der UNo-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (Monusco) sei “aktiv in intensive Kämpfe” verwickelt gewesen, teilte die Mission am Freitag mit. In den vergangenen 48 Stunden habe Monusco Angriffe auf Stellungen der von Ruanda unterstützten bewaffneten Gruppe M23 ausgeführt.

M23-Kämpfer hatten in den vergangenen Wochen rund um die Provinzhauptstadt Goma an Boden gewonnen. Zuvor waren Verhandlungen zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda unter Vermittlung Angolas gescheitert.

Zahl der Vertriebenen explodiert

Wegen der Konflikte zwischen Regierungstruppen und den Rebellen war die Zahl der Vertriebenen in den vergangenen Wochen explodiert. Bereits rund 400.000 Menschen sind seit Jahresbeginn geflohen, wie ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Genf mitteilte. Damit hat sich die Zahl innerhalb einer Woche beinahe verdoppelt.

Die Gewalt und die humanitäre Lage würden sich zuspitzen, sagte der Sprecher. Seit der vergangenen Woche seien Bomben auf Flüchtlingslager abgeworfen worden. Die Folge der Angriffe: Tote, Massenpanik und erneute Fluchtbewegungen.

UNO beklagt sexualisierte Gewalt

Eine Sprecherin des UNO-Büros für Menschenrechte wies darauf hin, dass sexualisierte Gewalt ein “Hauptfaktor” in diesem Konflikt sei. Bewaffnete Gruppen würden Frauen und Mädchen entführen, vergewaltigen und versklaven, sagte sie. Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, fordere den Nachbarstaat Ruanda auf, jede Unterstützung für die M23 einzustellen, sagte die Sprecherin.

Sowohl die kongolesische Regierung in Kinshasa als auch UN-Experten werfen Ruanda vor, die M23 unter anderem mit Waffen zu unterstützen. Nach einem Expertenbericht befinden sich mehr als 1.000 ruandesische Soldaten in der Region. Zudem hat die M23, die jahrelang vor allem in der Provinz Nord-Kivu aktiv war, ihre Aktivitäten ausgeweitet und kämpft in der Nachbarprovinz Süd-Kivu, aus der im vergangenen Jahr die UNO-Friedenstruppen abgezogen wurden.

Rohstoffabbau unter Kontrolle der M23

Derzeit nähern sich die Kämpfe der von zahlreichen Flüchtlingslagern umgebenen Provinzhauptstadt Goma in Nord-Kivu. Armee und M23 kämpfen insbesondere um die Kontrolle von Sake, einer etwa 25 Kilometer von Goma entfernten Stadt. Das Rote Kreuz in Goma berichtete über einen Ansturm von Verletzten.

Der Ostkongo verfügt über reiche Rohstoffvorkommen. Besonders wertvoll ist das Metall Coltan. Das Metall spielt eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Laptops, Smartphones oder den Batterien von Elektroautos. Die Demokratische Republik Kongo ist weltweit einer der wichtigsten Coltanproduzenten. Die M23 kontrolliert in den von der Miliz eroberten Gebieten den Abbau des Coltan.

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