Von: APA/AFP
Vor dem Hintergrund der eskalierenden Kämpfe im Südsudan hat die UNO vor einer humanitären Katastrophe in dem afrikanischen Land gewarnt. “Falls die politische Krise nicht abgewendet wird, wird der humanitäre Alptraum sehr schnell wahr werden”, erklärte Edem Wosornu vom UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) am Mittwoch. Nationale und internationale Akteure müssten schnell, abgestimmt und entschieden handeln.
Auch der Leiter der UN-Mission im Südsudan, Nicholas Haysom, warnte vor einem flächendeckenden Ausbruch von Kampfhandlungen. “Alle unsere Bemühungen konzentrieren sich jetzt auf die Abwendung eines Rückfalls in einen weitflächigen Konflikt”, erklärte er. In dem jungen Land stehen sich die Anhänger des Präsidenten Salva Kiir und die Unterstützer des Ende März festgenommenen Vizepräsidenten Riek Machar gegenüber.
Nach Angaben des Ocha wurden aufgrund der raschen Eskalation der Kämpfe seit März rund 130.000 Menschen vertrieben. Durch die Gewaltausbrüche in mehreren Regionen insbesondere im Nordosten des ostafrikanischen Landes seien fast 200 Menschen getötet worden. Zudem begünstige die verschlechterte Sicherheitslage die Ausbreitung von Cholera, der bisher 900 Menschen zum Opfer gefallen seien.
Der im Südsudan wieder aufgeflammte Konflikt gefährdet ein 2018 geschlossenes Friedensabkommen, das einen fünfjährigen Bürgerkrieg beendet hatte. In dessen Verlauf waren rund 400.000 Menschen getötet worden. Der Südsudan hatte sich 2011 vom Sudan abgespalten und gilt trotz großer Ölvorkommen als einer der ärmsten Staaten der Welt.
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