SVP-Senatorin ärgert sich

Unterberger: “Herren sind in der Sprache unter sich”

Montag, 22. Juli 2024 | 16:51 Uhr

Von: luk

Rom – Der Antrag von einem Lega Senator zur weiblichen Form zeigt die Rückständigkeit in der italienischen Debatte. Das schreibt die SVP-Senatorin Julia Unterberger in einer Aussendung.

“Im deutschen Ausland wird bereits darüber diskutiert, wie durch Binnen-I, Gendersternchen oder Doppelpunkte das weibliche bzw. auch das dritte Geschlecht im Plural sichtbar gemacht werden könnte. Dass jede Funktion auch eine weibliche Form hat, ist in der deutschen Sprache selbstverständlich”, erinnert Unterberger.

“In Italien ticken die Uhren jedoch leider anders, denn viele Frauen aus dem rechten Parteienspektrum bevorzugen eine männliche Anrede und Präsidentin Meloni hat in einem Rundschreiben sogar mitgeteilt, dass sie als ‘Herr Ministerpräsident’ angesprochen werden will. Die Krönung dieser Sichtweise ist der Gesetzesentwurf von Senator Potenti, der die weibliche Form in öffentlichen Dokumenten verbietet und bei Zuwiderhandlung eine Geldbuße von 1.000 bis 5.000 Euro vorsieht. Die weibliche Form sei eine Verschandelung der italienischen Sprache, meint der Kollege. Dass die Sprache unser Bewusstsein prägt und welche Auswirkungen es hat, wenn Frauen nur in niederen Funktionen vorkommen, während wichtige Positionen den Männern vorbehalten bleiben, scheinen die rechten KollegInnen nicht verstehen zu wollen”, kritisiert die SVP-Senatorin.

Bezirk: Burggrafenamt