Transgender Day of visibility

Unterberger: “Italien soll drittes Geschlecht in amtlichen Dokumenten einführen”

Montag, 01. April 2024 | 08:45 Uhr

Von: luk

Rom – “Am Sonntag, den 31. März, fand der Internationale Tag für die Sichtbarkeit von Trans-Personen. Es ist ein Anlass, um auf die Gewalt und Diskriminierung aufmerksam zu machen, unter der Trans-Personen allzu oft leiden. Ein Phänomen, das Italien nur zu gut kennt, da es zusammen mit der Türkei an erster Stelle des europäischen Kontinents steht, was die Zahl der tätlichen Übergriffe und anderer Hassdelikte gegen Transmenschen angeht”, so die Präsidentin der Autonomiegruppe im Senat, Julia Unterberger, in einer Mitteilung.

“Aber Italien gehört auch zu den Ländern, die immer noch kein drittes Geschlecht in den Dokumenten vorsehen. Es gibt keine Möglichkeit für Menschen, die sich nicht in der binären Kategorie männlich-weiblich wiedererkennen, ein ‘X’ im Kästchen für das Geschlecht oder die Formulierung ‘andere’ anzugeben. Untersuchungen, die in den wichtigsten medizinischen Fachzeitschriften der Welt veröffentlicht wurden, haben gezeigt, dass biografische Daten, die mit der Geschlechtsidentität übereinstimmen, enorme psychologische Vorteile mit sich bringen, da sie das Gefühl der sozialen Eingliederung verstärken und das Risiko von psychiatrischen Störungen und Selbstmorden verringern”, so Unterberger weiter.

“Aus diesem Grund haben die Vereinigten Staaten vor kurzem die Option X auf Dokumenten eingeführt. In Deutschland ist dies bereits seit fünf Jahren möglich, nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs, dem ein Gesetz über die Rechte intersexueller Menschen folgte. Auch das italienische Verfassungsgericht prüft derzeit, ob das Fehlen des dritten Geschlechts im italienischen Rechtssystem eine Verletzung der verfassungsmäßigen Rechte einer Person darstellt. Dies, nachdem eine nicht-binäre Person aus Südtirol das Gericht in Bozen mit dieser Frage befasst hat, und dieses es für notwendig erachtete, den Verfassungsgerichtshof anzurufen. Unabhängig davon, wie das Urteil ausfallen wird, ist der Gesetzgeber zum Handeln aufgerufen: Das dritte Geschlecht auf Dokumenten wäre vor allem ein zivilisatorischer Akt”, schließt die Senatorin.

Bezirk: Bozen