Von: mk
Naturns – Die derzeitige Situation ist für den Verein EO Tierheim Naturns nicht länger tragbar. Deshalb kündigt der Verein seinen Mietvertrag am provisorischen Standort in Ulten und startet mit einer Unterschriftensammlung einen letzten Versuch, die lokale Politik zum Handeln zu bewegen.
Seit sechs Jahren sucht das Tierheim Naturns ergebnislos nach einem neuen, definitiven Standort. Seit 2018 wurden verschiedene Areale in mehreren Gemeinden in Südtirols Westen ausfindig gemacht. Trotz aller Versprechen der zuständigen Landesräte scheiterten alle Optionen auf eine dauerhafte Bleibe – oft am Widerstand in den Gemeindestuben. Zuletzt fehlte bei der Meraner Stadtregierung der Wille, prinzipiell eine Unterstützung für die landeseigene Fläche des ehemaligen Schießstands in der Naif auszusprechen und damit auch ein wichtiges Zeichen des Rückgrats für die nötige Umwidmung der Fläche an den zuständigen Landesrat Luis Walcher zu geben.
„Wir haben sehr viel Zeit, Geld und Energie in das Tierheim investiert, weil wir überzeugt sind, dass es wichtig und notwendig ist“, betont Vereinspräsidentin Silvia Piaia. „Bereits im vergangenen Jahr haben wir gewarnt, dass es so nicht weitergeht – inzwischen sind wir an unsere Grenzen gestoßen. Unsere Akkus sind leer und es fehlt jegliche Perspektive. Wie die alte liefert auch die neue Landesregierung bisher nur warme Worte, aber keine Taten.“
Die Konsequenz: Der Verein zieht einen Schlussstrich und kündigt nach vier Jahren den Mietvertrag für den derzeitigen Standort in Ulten, der für eine dauerhafte Lösung zu klein und ungünstig gelegen ist und hohe Kosten verursacht. Bis zum Auszug bleibt noch eine Frist bis Ende März. In diesen sechs Monaten muss die Anzahl der betreuten Hunde schrittweise verringert werden.
Südtirols Westen braucht ein Tierheim
Dabei wird das Tierheim eigentlich dringend gebraucht, denn das Landestierheim in der Sill in Bozen platzt aus allen Nähten. „Bisher füllen wir mit unserer ehrenamtlichen Arbeit die Lücken und übernehmen Aufgaben, für die eigentlich das Land und der tierärztliche Dienst zuständig sind. Doch das geht nicht mehr, wenn wir von der lokalen Politik immer nur hingehalten und vertröstet werden“, kritisiert Piaia und warnt: „Wenn es unser Tierheim nicht mehr gibt, schadet das am Ende allen.“
Unterschriftensammlung gestartet
Deshalb startet der Verein nun mit einer Unterschriftensammlung einen letzten Versuch, die lokale Politik zum Handeln zu bewegen. Unter https://chng.it/JTZRQxQQdx kann man die Unterschriftensammlung online ansehen und unterschreiben, mit der die Landesregierung dazu aufgefordert wird, die Voraussetzungen für ein Tierheim in Südtirols Westen zu schaffen. Meraner Bürger und Bürgerinnen können die Tiere des Vereins zusätzlich mit einer Unterschrift unter https://chng.it/n9F6KkpxkP unterstützen. In der Petition wird die Meraner regierende Politik aufgefordert, reelle Taten umzusetzen.
Persönlich findet man außerdem den Verein voraussichtlich an folgenden Tagen und Orten vor:
– Samstag, 28.09.2024 – Meran
– Samstag, 05.10.2024 – Dorf Tirol
– Samstag, 12.10.2024 – Algund
– Samstag, 19.10.2024 – Bozen
– Dienstag, 22.10.2024 – Lana
– Samstag, 26.10.2024 – Bozen
– Samstag, 09.11.2024 – Naturns
– Samstag, 16.11.2024 – Schenna
„Wir wissen, dass unser Rückhalt in der Bevölkerung groß ist, denn wir werden von vielen Menschen unterstützt, die mit ihren Spenden und ihrer ehrenamtlichen Arbeit unser Tierheim am Laufen halten“, so Piaia. „Deshalb hoffen wir auf ein starkes Signal. Es wäre ein Armutszeugnis für Südtirol, wenn ein sinnvolles und ehrenamtliches Projekt wie unser Tierheim scheitert, nur weil es der Politik an Weitsicht mangelt.“
Tierschutzverein Vinschgau und UGDA Bozen unterstützen Forderung nach Tierheim in Südtirols Westen
Der Tierschutzverein Vinschgau und der Südtiroler Ableger der nationalen Tierrechtsvereinigung UGDA unterstützen die Forderung nach einem angemessenen Standort für ein Tierheim in Südtirols Westen.
„Der Bedarf ist da, das zeigt die Situation im Landestierheim in der Sill“, bestätigt Alessandra Righetti, UGDA-Referentin in Bozen. „Wir arbeiten von Bozen bis ins Obervinschgau ausgezeichnet zusammen. Dieses starke Netzwerk lokaler Vereine sollte die Politik nutzen und aufwerten.“
Ehrenamt unter Druck
„Unsere ehrenamtliche Arbeit entlastet den tierärztlichen Dienst und die öffentlichen Kassen. Doch wir geraten immer mehr unter Druck, weil es von Reschen bis Bozen keine Möglichkeit gibt, Katzen unterzubringen und wir kapazitätsmäßig, zeitlich und finanziell an unsere Grenzen stoßen. Ohne neues Tierheim im Westen droht ein Dominoeffekt, der weitere ehrenamtliche Vereine zum Aufgeben zwingt, erklärt Anita Pichler, Präsidentin des Tierschutzvereins Vinschgau EO.
Hinterlasse einen Kommentar
19 Kommentare auf "Unterschriftensammlung soll drohendes Aus für Tierheim Naturns abwenden"
Du musst angemeldet sein um Kommentare schreiben oder bewerten zu können.
Du musst angemeldet sein um Kommentare schreiben oder bewerten zu können.
Westen? Sogar dem Landwirt in St. Valentin auf der Haide will man seinen Gnadenhof in Haide stellen. Somit erklärt sich die Tierfreundliche Landesregierung bezüglich Tierliebe. Auch die Tierärzte des Westens Südtirols sollten sich ob der grausamen Realität schämen weil Ihnen das Leid der Tiere egal ist.
Beschämend. Es fehlen Einem die Worte. Für Tiere Die keinen Materiellen Profit bringen interessieren nicht.Das sagt eh alles über diese Politik und Gesellschaft aus.
Alles, was gut ist, wird abgeschafft… und unnützes Zeug wird aufrecht erhalten, auch wenn es x tausende Euro oder gar Mill. kostet… auch ein Armutszeugnis!
jetzt könnte sich mal die Politik nützlich machen
Ja und wo sind die maechtigen Tierschutzvereine Geld fuer dauernde Rekurse haben sie schon dai dai das sind nur ideologisierte Tierfreunde nix anders
Rekurse kosten Geld? Wieviel denn?
Man könnte auch das schlechte Wetter dazu benutzen um Tierschützer schlecht zu machen.
Übrigens, die im Tierheim sind auch Tierschützer! Schin mal dran gedacht?
Für Schuler, Noggler & Co gibt es wichtigeres als sich für notleidende Tiere zu kümmern.
die hundesteuer muss her, und die muss sehr teuer werden, u gewisse rassen verboten werden u warum können sich eigentlich sozialempfänger hunde leisten?
@spotz einverstanden, bedürftigen Senioren welche kleine treue Begleiter haben soll man die Steuer nachlasssen! Für die sogenannten gefährlichen Hunderassen, sollen sie ein ordentliches Gesetz machen.
@spotz warum können sich sozialempfänger kinder leisten??
@elvira
Ja das dachte ich auch.
Zumal die Kinder diese Kinder…..
Ich aage es nicht
Die kämpfen schon lange für die Erhaltung des Tierheims, traurig genug dass sich niemand von der Landesregierung bereit erklärt eine positive Hilfe zu finden. So ein Armutszeugnis vom Land Suedtirol.
Typisch für so etwas gibts kuen Geld: “Tiere haben keine Stimme”… für viele Leit isch Hundegebell und awie Katzendreck in Gortn s’Schlimmste!
Es ist eine Schande, dass ein Land wie Südtirol nicht imstande ist ein Tierheim zu finanzieren!
I spend lieber fürs Tierheim als fürs evangelische Hotel in Meran
Mein letztes Foto