Von: luk
Bozen – Der Landtagsabgeordnete von „Alto Adige nel Cuore“, Alessandro Urzì hat dem Landtag einen Beschlussantrag vorgelegt, der für reichlich Diskussionen sorgen wird.
Er fordert nämlich den Landtag dazu auf, dafür Sorge zu tragen, dass in der öffentlichen Verwaltung nur noch Hochdeutsch gesprochen wird.
Der Gebrauch von dialektalen Formen sei für italienischsprachige Südtiroler ein Hemmschuh, die erlernten Deutschkenntnisse anzuwenden, argumentiert Urzì.
„Häufig fällt auf, dass in Südtirol die italienischsprachigen Mitbürger die zweite Sprache im gesellschaftlichen, kulturellen, politischen und institutionellen Leben nur selten verwenden“, stellt der Landtagsabgeordnete fest.
Dass italienischsprachige Mitbürger auf Ämtern oder in Institutionen lieber ins Italienische wechseln, habe mit der Verwendung des deutschen Dialekts zu tun. Dieser stelle allerdings oft eine unüberwindbare Hürde für die Verständigung zwischen Bürgern unterschiedlicher Sprachgruppen dar, so Urzì in seinem Antrag. „Viele Mitbürger, die sich die zweite Sprache angeeignet haben, stoßen oft durch den Gebrauch oder Missbrauch des Dialektes auf institutioneller und amtlicher Ebene an ihre Grenzen.“
Die Landesregierung soll daher vom Landtag aufgefordert werden, mit einer angemessenen Sensibilisierungskampagne für alle öffentlichen Verwalter bei Konferenzen, Veranstaltungen, Vorstellungen, Einweihungen und Pressekonferenzen die offiziellen Landessprachen in ihren Standardformen zu verwenden und den Gebrauch der dialektalen Formen so weit als möglich auszuschließen.
Außerdem sollen entsprechende Sensibilisierungsinitiativen unterstützt werden, damit ab dem Kindergarten über alle anderen Schularten und -stufen der Provinz Bozen die an die Schüler gerichtete Kommunikation im Unterricht in der Standardsprache erfolgt und sich der Gebrauch der dialektalen Formen auf den täglichen Umgang beschränkt.
Dieser Beschlussantrag wurde von Alessandro Urzí am 19. Februar 2019 eingebracht. Weil bei der Landtagssitzung Ende Juli der Nachtragshaushalt behandelt wird, kommt der Dialekt-Antrag erst im Herbst zur Diskussion in den Landtag. Ob er tatsächlich durchgeht, wird sich zeigen.