Von: APA/AFP/dpa
Die USA werden der Ukraine zur Stärkung ihrer Verteidigung gegen die russische Invasion auch Antipersonenminen zur Verfügung stellen. Das teilte ein US-Beamter der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag mit. Es handle sich um Minen, die mit einer Selbstzerstörungs- oder Deaktivierungsvorrichtung ausgerüstet sind. Am Sonntag haben die USA der Ukraine bereits den Einsatz weitreichender Waffen gegen militärische Ziele in Russland erlaubt.
Die Entscheidung fällt vor dem Hintergrund des im Jänner anstehenden Amtsantritts des US-Präsidentschaftswahlsiegers Donald Trump. Der designierte Staatschef hatte im Wahlkampf angekündigt, die Unterstützung für Kiew im Abwehrkrieg gegen Russland massiv zu kürzen. Der scheidende Präsident Joe Biden arbeitet in den letzten Monaten seiner Amtszeit daran, die Verteidigungsanstrengungen der Ukraine zu unterstützen.
Meinungsänderung im Weißen Haus
US-Präsident Joe Biden sei von seiner bisherigen Position abgerückt, um der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Armee zu helfen, hatte zunächst die “Washington Post” unter Berufung auf ranghohe Regierungsvertreter berichtet. Grund für die Meinungsänderung im Weißen Haus sei das stetige Vorrücken russischer Truppen im Donbass. Die Lieferung dieser Minen sei nach Meinung des Pentagon ein wirksames Mittel, um das Vordringen der russischen Einheiten zu verlangsamen.
Der Einsatz von Antipersonenminen werde jedoch auf den Osten der Ukraine beschränkt. Zudem sollten spezielle Minen geliefert werden, die sich nach einer gewissen Zeit selbst zerstören oder deren Batterieladung zeitlich begrenzt sei. Nach dem Bericht der Zeitung haben ukrainische Militärs bereits zugesagt, diese Minen nicht in dicht besiedelten Gebieten auszulegen.
Das russische Militär hat am Rande der besetzten Gebiete in der Ukraine dichte Minenfelder ausgelegt und damit eine ukrainische Offensive zum Scheitern gebracht.
Einsatz von Antipersonenminen geächtet
Der Einsatz von Minen ist international geächtet. Die 1999 in Kraft getretene sogenannte Ottawa-Konvention von 1999 verbietet Einsatz, Produktion und Weitergabe dieser heimtückischen Waffen, die auch lange Zeit nach Kampfhandlungen ihre Opfer vor allem unter der Zivilbevölkerung in den jeweiligen Regionen finden. Die Konvention wurde von 164 Staaten unterzeichnet und ratifiziert, nicht jedoch von Russland und den USA. Die Ukraine hat das Papier 2005 ratifiziert.
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