Von: ka
Caracas/Bozen – Bereits seit mehreren Wochen protestieren die Venezolaner fast täglich gegen die Misswirtschaft und die Unterdrückungspolitik des laut ihrer Sicht machthungrigen und unfähigen Präsidenten Maduro.Der immer weiter in die Ecke gedrängte Präsident seinerseits lässt die Proteste mit Polizeigewalt niederschlagen und viele Demonstranten festnehmen. Bis Ende Mai wurden Dutzende von meist jugendlichen Kundgebungsteilnehmern getötet, Hunderte von Protestierenden verletzt und nahezu 3.000 Demonstranten festgenommen. Aber je mehr die zusehens zu einem Regime mutierte Regierung Gewalt anwendet, desto stärker bahnt sich der Freiheitswille seinen Weg.
Der Protest findet nicht nur auf der Straße statt. Intellektuelle und Künstler geben auch im Netz dem Willen nach mehr Freiheit und dem Wunsch nach einem besseren Leben ein Gesicht. In einem Video, das von einer aufmerksamen Leserin der SüdtirolNews-Redaktion zugesendet wurde, legt ein Chor auf den weltberühmten Noten von Verdis „Va pensiero“, dessen Text auf Spanisch adaptiert und an die heutige venezolanische Lage angepasst wurde, ein leidenschaftliches Bekenntnis zu Frieden und Freiheit ab.
Der von der bekannten venezolanischen Schriftstellerin Rosario Anzola geschriebene spanische Text thematisiert die Leiden der protestierenden Bevölkerung. Am Beginn des Videos huschen Bilder einer atemberaubenden Landschaft – ein Wasserfall und ein gewaltiger Strom – am Zuschauer vorbei. Dann zeigt das Video friedliche und mit viel Farbe, Fahnen und Phantasie protestierende Menschen, die vor unnachgiebigen Polizisten stehen. Auf den Aufnahmen sind junge Leute, Mütter, Arbeiter und alte Menschen zu sehen, was beweist, dass der Wunsch nach Freiheit und einem Neuanfang ohne Maduro von allen Schichten der Bevölkerung Venezuelas mitgetragen wird.