Von: luk
Rom – Im Saal des „Istituto di Santa Maria in Aquiro“ in Rom wurde der Verband „Articolo 6“, mit dem alle von der Verfassung anerkannten historischen Sprachminderheiten vernetzt werden sollen, offiziell ins Leben gerufen. Assessor Guglielmi unterstreicht die Vorbildfunktion der Region Trentino-Südtirol.
In Rom wurde in Anwesenheit der Vertreter verschiedener lokaler Sprachgemeinschaften der neue Verband gegründet, dessen Name an den Artikel 6 der italienischen Verfassung angelehnt ist und der das Ziel hat, durch ein umfassendes Netz zur Förderung des Dialogs und der Zusammenarbeit die verschiedenen im italienischen Staatsgebiet angesiedelten Sprachminderheiten zu schützen.
Die auf Anregung der Senatorin Elena Testor und unter der Schirmherrschaft des Verbands italienischer Gemeinden ANCI veranstaltete Tagung war ein wichtiger Anlass, um eine Bilanz zu ziehen, was die dank des Gesetzes Nr. 482/1999 erzielten Ergebnisse betrifft.
Der Regionalassessor für Sprachminderheiten Luca Guglielmi erklärte am Rande der Veranstaltung: „Dieses vor 25 Jahren verabschiedete Gesetz stellt einen wichtigen Meilenstein für die Anerkennung und den Schutz der 12 in Italien anerkannten Sprachminderheiten dar und bietet konkrete Instrumente für die Aufwertung eines einzigartigen Kulturerbes. Unsere Region hat eine Vorbildfunktion, was den Schutz der Sprachminderheiten betrifft. Wir hoffen, dass allen anderen Gemeinschaften mit Sprachminderheiten das, was wir im Laufe der Jahre gemacht haben und gegenwärtig machen, als Anregung dienen kann, damit dieses Kulturerbe weiter leben und nicht nur überleben kann.“
Die Leiterin des Ladinischen Kulturinstituts „Majon di Fascegn“ Sabrina Rasom erklärte: „Dieser neue Verband soll als Brücke zwischen den Institutionen und den lokalen Verbänden fungieren, wobei die grundlegende Bedeutung des Engagements für den Schutz der Sprachminderheiten anerkannt wird. Der Verband hat das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Sprachgemeinschaften zu stärken, Kultur- und Bildungsprojekte für die Aufwertung der Minderheitensprachen zu fördern und innovative Initiativen zu unterstützen, die digitale Technologien und Sprachtradition integrieren. Ich denke, es handelt sich hierbei um eine große Chance, weil unsere Region das Glück hat, über die für den Schutz der sprachlichen Vielfalt erforderlichen Instrumente zu verfügen. Es liegt in unserer Verantwortung, unsere Erfahrung zu teilen und den Minderheiten auf dem italienischen Staatsgebiet, die dieses Glück nicht haben, zu helfen.“
Der Leiter von Ejatv Cagliari Tore Cubeddu betonte: „Dieser Verband ist wichtig, weil er der Koordinierung aller italienischen Sprachminderheiten Impulse verleiht und die Chance bietet, bei der Umsetzung der Maßnahmen in den einzelnen Gebieten einen gemeinsamen, einheitlicheren Weg zu beschreiten.“
Der Vorsitzende des Verbands Inniò und Initiator von SUNS Europe Leo Virgili erklärte: „Die Gründung des Verbands Articolo 6 ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer stärkeren Sensibilisierung und eines gemeinsamen Engagements für das italienische Sprachkulturerbe. In einem Umfeld, in dem die Minderheitensprachen in Vergessenheit zu geraten drohen, beabsichtigt der Verband, eine aktive Rolle bei ihrer Weitergabe an zukünftige Generationen zu übernehmen.“
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