Von: luk
Rom – Das Dekret das die Regierung zur Umsetzung des Gesetzes vom 4. August 2022, Nr. 127 vorgelegt hat und welches die Tötung männlicher Küken ab 31.12.2026 verbietet, sieht zu viele Ausnahmen vor. Das ist die Einschätzung von SVP-Senatorin Julia Unterberger. Damit werde die Zielsetzung des ursprünglichen Gesetzes ausgehöhlt.
“Italien ist nach Deutschland und Frankreich, welche die Tötung männlicher Küken bereits ab dem Jahr 2022 verboten haben, das dritte europäische Land das dem grausamen Kükensterben Einhalt gebieten will. Als Lebensmittel verwendete Hühnereier stammen weit überwiegend von Hühnern, die auf eine bestmögliche Legeleistung gezüchtet sind. Hühnerfleisch zum Verzehr stammt hingegen hauptsächlich von Hühnern, die auf einen bestmöglichen Fleischansatz gezüchtet sind”, so Unterberger.
“Männliche Hühnerküken der Legerassen werden als Abfallprodukte an den ersten Lebenstagen getötet. Schätzungen zufolge werden allein in Italien jedes Jahr rund 40 Millionen Küken vergast oder lebendig in Rotationsmaschinen geschreddert. Daher begrüßten die TierschützerInnen das Verbot der Tötung männlicher Küken, wenngleich dies erst ab dem Jahr 2026 erfolgen soll”, so die SVP-Senatorin.
Umso enttäuschender sei das von der Regierung ausgearbeitete Umsetzungsdekret, das eine Reihe von Ausnahmeregelungen enthält. “Es wird zwar die Geschlechterbestimmung noch im Hühnerei vorgeschrieben, jedoch nur für braune Hühnereier. Da die Technik für weiße Eier schwieriger durchzuführen ist, werden sie ganz einfach ausgeklammert. Auch die Zermalmung der männlichen Eier darf bis zur zweiten Woche des Embryos erfolgen, obwohl ExpertInnen davon ausgehen, dass zu diesem Zeitpunkt das Schmerzempfinden bereits vorhanden ist. Auch ist zwar das Schreddern verboten aber die Tötung zulässig, wenn die zur Geschlechterbestimmung verwendeten Maschinen nicht funktioniert haben oder wenn die Tötung für die Produktion unabdingbar ist. Kurzum, die Ausnahmen werden zur Regel und das grausame Töten der männlichen Küken wird weitergehen. Auch hat die Erfahrung in Frankreich und Deutschland gezeigt, dass sie Tötungsmaschinerie einfach ins Ausland verlegt wird. Daher ist es unbedingt notwendig das Töten männlicher Küken in ganz Europa zu verbieten”, so Unterberger.
