Von: ka
Sarnthein – Nach dem kleinen Rückgang der Zahl der Freiwilligen Helfer auf extremen Bergbauernhöfen im letzten Jahr haben die Freiwilligen heuer leicht zugenommen. Im Sarner Bürgerhaus hat der Verein Freiwillige Arbeitseinsätze Rückschau gehalten und zusammen mit freiwilligen Helfern und Bergbauern Erntedank gefeiert.
An die Rekordjahre 2014 mit über 2.400 Helfern oder 2016 mit immerhin noch 2.366 Freiwilligen konnte der Verein Freiwillige Arbeitseinsätze im heurigen Jahr mit 2014 Freiwilligen nicht anknüpfen. Aber gegenüber 1.988 Helfern im letzten Jahr steigt die Zahl jener, die Bergbauern bei der Arbeit auf den Feldern, im Stall, im Haus oder bei der Betreuung von Kindern, alten und kranken Menschen unterstützen wieder leicht an. Die Einsatztage stiegen gegenüber dem Vorjahr von 19.202 auf 20.027 und liegen damit nicht weit von den Rekordwerten der vergangenen Jahre entfernt.
Deutsche Helfer weit vorne
Nach wir vor kommen drei von vier Helfern aus Deutschland, der Anteil der Südtiroler liegt bei 15 Prozent. Sie haben um vier Prozent zugenommen. Besonders fleißig waren Freiwillige aus Bozen, sie machen etwa 27,7 Prozent der einheimischen Helfer aus. Aus dem Pustertal stammen knapp 24 Prozent der Helfer. Jeder 5. Südtiroler Helfer kommt aus dem Eisacktal.
Frauen und Männer machen je etwa die Hälfte der Freiwilligen aus. Erfreulich ist auch, dass junge Menschen zunehmend Gefallen an der Arbeit auf einem Bergbauernhof finden: Insgesamt 3,5 Prozent mehr Junge haben auf einem Bergbauernhof ausgeholfen.
Leicht angestiegen ist die Zahl der Bergbauern, die um einen freiwilligen Helfer angesucht hatten. Waren es im letzten Jahr 308, sind es im heurigen Jahr 315. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren leisteten Freiwillige auf 348 Höfen einen Einsatz nur gegen Kost und Logis ab.
Auch hier ist die Verteilung nicht einheitlich: Während sich fast jeder dritte Hof im Vinschgau befindet, haben die Bauern im Eisacktal mit 12,2 Prozent und im Bezirk Bozen mit 6,4 Prozent weniger Bedarf an einem freiwilligen Helfer.
Einige der Freiwilligen waren heuer auf dem Hof von Margit Kaserer aus dem Martelltal. Sie hat im letzten Winter ihren Mann durch eine schwere Krankheit verloren. Sie hat in einer sehr bewegenden Rede stellvertretend für alle Bäuerinnen und Bauern den freiwilligen Helfern für ihren Einsatz gedankt.
Über seine Erfahrungen als Freiwilliger hat Tobias Enzl ein Lied geschrieben, das erstmals bei der Erntedankfeier vorgestellt wurde. Darin beschreibt Enzl den arbeitsreichen Alltag eines Bergbauern und drückte damit seine Anerkennung für die Leistungen der Berglandwirtschaft aus.
Dass auch 2018 für den Verein Freiwillige Arbeitseinsätze ein erfolgreiches Jahr war, unterstrich in seiner Rede VFA-Obmann Georg Mayr.