Von: mk
Bozen – Für die Nord-West Umfahrung Merans, die Einfahrt ins Gadertal und den Mittelanschluss in Brixen hat die Einheitliche Vergabestelle die Arbeiten ausgeschrieben.
„Es ist eine große Freude, dass wir mit der Veröffentlichung von drei großen und wichtigen Bauvorhaben seitens der Landesvergabestelle Teil unseres Regierungsprogramms durchführen können. Mit der Nord-West-Umfahrung in Meran, dem Mittelanschluss in Brixen und der neuen Einfahrt ins Gadertal werden die Mobilität und Lebensqualität in drei Landesteilen wesentlich verbessert werden“, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher. Solch große Investitionen in das Verkehrsnetz seien das Ergebnis einer langjährigen Planung in Absprache mit Anrainern und Vertretern von Gemeinden und Bezirken, so der Landeshauptmann.
Sämtliche Vorhaben im Tiefbau erfolgen nach mehrjährigen Prioritätenlisten, dabei werde auch darauf geachtet, dass es Verbesserungen in möglichst allen Landesteilen gebe, so Tiefbaulandesrat Florian Mussner. Durch die Ausschreibungen würden auch neue Arbeitsplätze auf lokaler Ebene generiert. Neben den drei genannten Vorhaben gebe es noch eine ganze Reihe weiterer Projekte, die im kommendem Jahr ausgeschrieben werde, kündigt Landesrat Mussner an. Er bedankt sich bei dieser Gelegenheit bei allen Beteiligten, besonders bei allen Mitarbeitern in der Abteilung Tiefbau und der Landesvergabestelle, sowie bei allen anderen beteiligten Abteilungen.
Der Abteilungsdirektor vom Tiefbau Gustav Mischí zeigt sich auch erfreut über die Veröffentlichung der Ausschreibungen auf dem Portal der Einheitlichen Vergabestelle: „Es handelt sich insgesamt um eine Investition von 203 Millionen Euro (Bauarbeiten inklusive Mehrwertssteuer), die für den Bau dieser drei Vorhaben von der Landesregierung zur Verfügung gestellt werden. Wir sind uns sicher, dass mit diesen Geldern das Verkehrsnetz Südtirols weiter verbessert wird“.
Die umfangreichste Vergabe umfasst die Bauarbeiten des zweiten Bauloses der Nord-West Umfahrung, die die Einheitliche Vergabestelle für Bauaufträge am 20. Dezember veröffentlicht hat. „Der Bau der Umfahrung ist mit rund 132,4 Millionen Euro das größte Straßenbauvorhaben des Landes seit jeher“, sagt Tiefbaulandesrat Florian Mussner. „Mit dem Bau des zweiten Teils der Umfahrung wird die Verkehrssituation und die Erreichbarkeit für die Menschen im zweitgrößten Ballungsraum Südtirols, aber vor allem auch für die Wirtschaft und den Tourismus weiter deutlich verbessert”, betont Mussner. Das zweite Baulos der Nord-West Umfahrung ist die Fortsetzung des bereits im Herbst 2013 fertig gestellten 1. Bauloses. Am Anschluss an den Tunnel von der Schnellstraße MeBo bis zum Meraner Bahnhof sieht das 2. Baulos nun den Bau eines Tunnels unterhalb der Goethestraße und des Zenobergs bis hin zur Handwerkerzone von Tirol vor. Dort wird ein Kreisverkehr mit Anschlussstraßen in Richtung Passeier, Tirol und Obermais gebaut. Im Zuge der Arbeiten wird auch die Brücke über die Passer unterhalb der Zenoburg erneuert und abgesenkt. „Für die Durchführung der Arbeiten ist eine Bauzeit von rund fünfeinhalb Jahren vorgesehen“, sagt Mussner. Die Arbeiten werden nach dem Verfahren des „wirtschaftlich günstigsten Angebots“ vergeben, bei welchem der Preis und die Qualität bewertet werden. „Als Qualitätskriterien werden die Abwicklung der Bauarbeiten, Umweltmaßnahmen und Organisation des anbietenden Bauunternehmens bewertet“, erklärt der Tiefbaulandesrat. Verfahrensverantwortlicher für das Bauvorhaben Nord-West Umfahrung Meran ist Günther Kiem, Direktor des Amtes für Straßenbau West in der Landesabteilung Tiefbau. Die Abgabe der Angebote ist für den 28. Februar 2017, um 12.00 Uhr festgesetzt.
Das zweite ausgeschriebene Projekt betrifft die Gadertaler Einfahrt in St. Lorenzen und somit die Trasse von der Kniepasskurve bis zum Sonnenburgtunnel und den Anschluss in das Gadertal mit dem Tunnel unter dem Pflaurenzer Kopf. Die Ausschreibungssumme beträgt rund 58 Millionen Euro (Bauarbeiten inklusive Mehrwertssteuer),. „St. Lorenzen und Pflaurenz werden durch die neue Infrastruktur vom Durchzugsverkehr entlastet und der Verkehr in diesem Bereich wird endlich flüssiger“, betont Tiefbaulandesrat Florian Mussner. „Mit dieser Verkehrslösung schaffen wir eine kreuzungsfreie Einfahrt, die an die Pendler- und Touristenströme angepasst ist, kürzere Wege mit sich bringt sowie die Ensembles Sonnenburg und Kniepass von Verkehrsstaus schont“, sagt Mussner. Ab der Kniepasskurve wird die Pustertaler Staatsstraße an die vorgeschriebenen Mindestradien angepasst, wobei die Trasse beibehalten wird. Die neue Einfahrt in das Gadertal wird etwa 400 Meter vor dem Sonnenburg-Tunnel gebaut, und zwar mit Aus- und Einfahrtsrampen hinter einem Geländerücken. Im Gelände abgesenkt ist auch die Zufahrt ins Gadertal. Sie überquert mit einer 142 Meter langen Brücke den Kniepassstausee und dann den Klosterwald bis hinter der Eisenbahnlinie, um nachher in den bergmännisch ausgeführten 950 Meter langen Tunnel ins Gadertal zu münden. Der Tunnel unterquert den Pflaurenzer Kopf und die Straßentrasse schließt dann südlich an die bestehende Gadertaler Straße an. Um den Eingriff in das Landschaftsbild noch weiter zu verringern wird die Ausfahrtsschleife größtenteils überdeckt. Die Frist für die Fertigstellung der Arbeiten, die laut Landesrat Mussner für Sommer 2017 programmiert sind, beträgt 903 Kalendertage.
Von der Einheitlichen Vergabestelle für Bauaufträge wurde am Dienstag auch der Bauauftrag zum dritten Baulos der Umfahrungsstraße in Brixen veröffentlicht. „Der von den Bürgern lang gewünschte Mittelanschluss mit den dazugehörigen Infrastrukturen wird nach der Umfahrungsstraße eine weitere Verkehrsentlastung für die Stadt Brixen bringen“, sagt Landesrat Mussner. Das Projekt des Mittelanschlusses verbindet die Umfahrung mit der Dante- und Romstraße und somit mit dem Zentrum von Brixen. Nach einem ersten oberirdischen Teilstück zwischen dem Gemeindebauhof und der Reatto-Kaserne verläuft der Verkehr unterirdisch unter den Bahngleisen hindurch, um zwischen den Tunneln auf der Süd- und Nordseite in die Umfahrung einzumünden. Die Strecke ist insgesamt 468 Meter lang. 362 Meter verlaufen im Tunnel. Die Ausschreibungssumme beläuft sich auf 12,6 Millionen Euro (Bauarbeiten inklusive Mehrwertssteuer).
Details zu allen drei Ausschreibungen gibt es im Web unter https://www.ausschreibungen- suedtirol.it/index/index/ locale/de_DE.