Von: luk
Bozen – Die SAD-Affäre rund um diverse Abhörprotokolle hat die Südtiroler Volkspartei in eine schwere Krise gestürzt.
Mit Thomas Widmann sitzt nun ein Landesrat in der Regierung, der keine Kompetenzen mehr hat, aber über alles mit abstimmen kann.
Er ist am Mittwoch zwar als Gesundheitslandesrat zurückgetreten, jedoch nicht aus der Landesregierung ausgetreten. Widmann spielt den Ball zurück an den Landeshauptmann, der nun eine Lösung präsentieren solle.
Dieser hat zunächst das Gesundheitsressort übernommen. Für eine Umbildung der Landesregierung mit einem neuen Assessor braucht es aber den Segen des Landtags. In der jetzigen Situation dafür eine Mehrheit zu finden, dürfte aber laut der Tageszeitung Alto Adige eine Herausforderung werden.
Denn auch in der SVP-Fraktion im Landtag rumort es und die Position von Gert Lanz als Fraktionssprecher steht auf wackeligen Beinen. Am Mittwochnachmittag haben nämlich zehn der 15 SVP-Landtagsabgeordneten Lanz in einem Schreiben dazu aufgerufen, die Vertrauensfrage zu stellen. Die Unterzeichner des Papiers stoßen sich etwa an Aussagen von Lanz nach der Veröffentlichung der brisanten Abhörprotokolle, wonach es im graue, mit einigen seiner Kollegen an einem Tisch zu sitzen.
Es ist damit laut derzeitigem Stand offen, wie es mit der Landesregierung und auch im Landtag weitergeht. Die Frage um Gert Lanz soll jedenfalls schon am kommenden Montag geklärt werden.
Für die Zusammensetzung der Landesregierung scheint es derzeit realistischer zu sein, dass die Kompetenzen für die Sanität bei Landeshauptmann Kompatscher bleiben und er sich dafür einen Experten an die Seite holt.