Von: mk
Bozen – Die „Wave“ des ASTAT-Zufallspanels vom Februar 2022 zeigt, dass die Bürger (acht von zehn) Folgendes fordern: Maßnahmen gegen die hohen Wohnungspreise, Gesundheitsversorgung, ältere Menschen, aber auch das Ende des Flächenverbrauchs.
Das Verhältnis zu den lokalen Institutionen verschlechtert sich – obwohl sie von zwei Drittel der Personen immer noch als gut angesehen werden -, ebenso wie das Vertrauen in bestimmte Kategorien von Personen des öffentlichen Lebens.
Das ASTAT führt seit 2022 eine probabilistische Panelstudie („So denkt Südtirol“) durch, um den Bedarf an schnellen Informationen zu verschiedenen Themen zu decken, die zugleich zuverlässig und unparteiisch sind.
Schule und Weiterbildung sowie Umwelt und Nachhaltigkeit sind auch wichtige Bereiche, auch wenn vier von zehn Personen der Meinung sind, dass letztere ein gleichzeitiges Engagement auf breiterer, sogar globaler Ebene erfordert.
Die Unterstützung der Wirtschaft, der Schutz der Sprachminderheiten und die ethnische Koexistenz sind wichtige Themen, an denen schon stark gearbeitet wurde, es muss aber darauf geachtet werden, dass die bereits erreichten Ziele erhalten bleiben, lautet die Meinung.
Die Frage nach der Priorität der Themen bestätigt die oben genannten Präferenzen. Gesundheit, Klimawandel, Rentensystem, Bildung, aber auch soziale Ungleichheiten und Verkehr sind für mehr als acht von zehn Personen wichtig.
Die einzigen Themen, die von weniger als der Hälfte der Befragten als interessant angesehen werden, sind Cyberangriffe und Terrorismus.
Vertrauen in die öffentlichen Institutionen
Das Vertrauen der Bevölkerung in die Institutionen kann sich auch aus der Zufriedenheit mit deren Dienst entwickeln. Es ist sicherlich ein Zeichen für den sozialen Zusammenhalt und eine Voraussetzung für wirksamere öffentliche Maßnahmen.
Die Tendenz zeigt, dass sich das Vertrauen in die lokalen Institutionen verschlechtert. Im Vergleich zu 2018 hat das Vertrauen in die Wohnsitzgemeinde, die Provinz und die Region abgenommen, bei den ersten beiden sind zwei Drittel der Meinungen positiv geblieben.
Der italienische Staat, der zuvor sehr niedrige Werte hatte, und die Europäische Union, holen etwas auf.
Vertrauen in bestimmte Personengruppen
Das Urteil über viele der Personengruppen, die das öffentliche Leben bestimmen, wird immer schlechter. Für viele dieser Gruppen gibt es immer noch mehrheitlich positive Urteile, aber der Rückgang ist teilweise erheblich. Die Verschlechterung gegenüber Priestern und Geistlichen ist sehr ausgeprägt, aber auch der Rückgang des Vertrauens gegenüber Beamten, Gewerkschaftsvertretern und Lehrkräften ist spürbar.
Journalisten und Wissenschaftler sind hingegen stabil (erstere auf einem niedrigen, letztere auf einem hohen Vertrauensniveau). Die einzige Kategorie, die an Vertrauen zunimmt, ist die der Ärzte und Ärztinnen.
Die italienischen Politiker und Politikerinnen sind bereits auf dem Tiefpunkt angelangt, während die Bankangestellten, eine neue Personengruppe, wiederum im Mittelfeld der Rangliste liegen.
Die Tatsache, dass es sich um eine allgemeine Verschlechterung handelt, lässt eher an eine Verschiebung der existenziellen Position(3) denken als an ein aus direkter Erfahrung abgeleitetes Urteil. Insgesamt sinken die positiven Gefühle innerhalb von vier Jahren von 62 auf 54 Prozent.
29 Prozent der Personen, die zur Wahlurne gehen, sind von der abgegebenen Stimme nicht überzeugt; einige von ihnen wählen in Zukunft wieder die gleiche Partei, andere schauen sogar, wer zum Zeitpunkt des Wahlganges das „kleinere Übel“ ist.
Im Gegensatz dazu sind 21 Prozent von ihrer Wahl überzeugt und ändern sie im Laufe der Zeit nicht; in diesem Fall handelt es sich nicht unbedingt um Personen, die Partei ergreifen, sondern einige könnten ihre Wahl auch beibehalten, weil sie mit der Arbeit der gewählten Partei zufrieden sind.
Die Hälfte der Wählerschaft ist auf jeden Fall zu Veränderungen bereit, aber im Allgemeinen sind sie mit den getroffenen Entscheidungen zufrieden.